Anna Weyde wird Erste Verbandsrätin des Regionalverbandes Großraum Braunschweig. Mit großer Mehrheit wählten die Abgeordneten der Verbandsversammlung sie gestern zur Nachfolgerin für Manuela Hahn, die den Verband im Januar verlassen hatte. Anna Weyde ist zugleich die Stellvertreterin für Verbandsdirektor Ralf Sygusch und Leiterinder Abteilung Regionalentwicklung.

Verbandsvorsitzender Detlef Tanke begrüßte die neue Erste Verbandsrätin mit den Worten: „Mit Anna Weyde bekommen wir eine erfahrene Planerinfür die Regionalplanung und Regionalentwicklung. Bei ihr sind die einzelnen, teils sehr unterschiedlichen Themen der Regionalentwicklung in guten Händen, denn sie stammt aus der Region. Mit ihrer Expertise werden wir die Entwicklung der Region deutlich voranbringen.“ Anna Weyde ist auf acht Jahre gewählt.

Als Nachfolgerin des verstorbenen Karl Grzwia wurde Sophie Ramdor (CDU) von der Stadt Braunschweig in die Verbandsversammlung abgeordnet. Sie ist auch Mitglied im Ausschuss für Regionalentwicklung.

Pendler von Hannover nach Wolfsburg können sich freuen: vom Fahrplanwechsel am 12. Dezember 2021 gibt es von montags bis freitags eine zusätzliche Fahrt auf der RE30 um 6:05 Uhr ab Hannover. Der Verband finanziert die Kosten für diese Fahrt in Höhe von ca. 85.000 € jährlich aus Mitteln des Niedersächsischen Nahverkehrsgesetztes. Mit dieser zusätzlichen Fahrt bietet der Regionalverband den Pendlern aus der Landeshauptstadt sowiedem Landkreis Gifhorn im Berufsverkehr eine gute Alternative zum PKW, was dazu beiträgt, den Individualverkehr nach Wolfsburg zu reduzieren.

Auf einem guten Weg befindet sich die Planung des Radschnellweges von Braunschweig über Lehre nach Wolfsburg. Hier gab die Verbandsversammlung mit Mehrheit grünes Licht, dass der Regionalverband für die Planungskosten, die auf die Gemeinde Lehre anfallen, aufkommt. Sofern sich kein anderer Finanzier findet. Grundsätzlich sind die Planungskosten in Höhe von rund 2,1 Mio. Euro auf die drei Partner – die Städte Braunschweig und Wolfsburg sowie die Gemeinde Lehre – zu gleichen Teilen verteilt. Mit dem positiven Votum des Verbandes und den noch ausstehenden Entscheidungen aus den beiden Städten, kann die Verwaltung des Regionalverbandes jetzt die Förderanträge vorbereiten. Erst wenn vom Bund eine Förderzusage eingeht, wird die Planung konkret. Erst dann wird die genaue Trasse festgelegt. Für den Bau des Radweges ist der Regionalverband nicht zuständig.

Einstimmig beschlossen haben die Politiker, dass die Planung zur Verlängerung und damit zur Reaktivierung der Bahnstrecke RB44 Braunschweig – Salzgitter-Lebenstedt bis zum Bosch-Werk nach Salzgitter-Fredenberg wiederaufgenommen wird. Schon 2015 hatte das Land Niedersachsen der Strecke ein Nutzen-Kosten-Verhältnis von 1,82 beschieden und sie damit als wirtschaftlich eingestuft. Aufgrund drängenderer Projekte beim Regionalverband blieb dieses zunächst unbearbeitet. Jetzt soll die Planung fortgesetzt werden. Da auf der Strecke Braunschweig – Salzgitter-Lebenstedt zwischenzeitig ein Halbstundentakt eingeführt wurde, muss die Wirtschaftlichkeit mit den neuen Randbedingungen erneut nachgewiesen werden. Erst danach kann die konkrete Planung starten. Der Verband geht von Mitte 2022 aus.

Die Bürgerbus-Vereine in der Region bekommen künftig auch finanzielle Unterstützung vom Regionalverband. Bislang hat die Verwaltung die Vereine in Sachen Planung und Organisation beraten. Künftig leistet der Verband auch finanzielle Hilfe und stellt pro Bürgerbus-System im Jahr 15.000€ in seinen Etat ein. Derzeit gibt es zwei Bürgerbus-Vereine in der Region: den Bürgerbus Meinersen und Isenhagener Land; in diesem Sommer geht der Bürgerbus in der Gemeinde Wendeburg an den Start.

Zu Anna Weyde:

  • geboren 12.11.1969 in Erlangen, liiert, 2 Kinder
  • Ausbildung: 1992-2000 Architekturstudium (Diplom)
  • 06/2011 Große Staatsprüfung Fachrichtung Städtebau (Staatsexamen)
  • Zuletzt tätig: Stadt Braunschweig Stadtplanung 20212-2018, danach bis aktuell dort Stadterneuerung

Quelle/Foto: Regionalverbad Großraum Braunschweig