Deutschland kann mit dem bisherigen Energieverbrauch die für 2020 gesteckten Klimaziele nicht erreichen. Dies betrifft sowohl den Primärenergieverbrauch als auch den Endenergieverbrauch in Gebäuden und im Verkehr, wie aus dem von der Bundesregierung als Unterrichtung vorgelegten sechsten Monitoring-Bericht „Energie der Zukunft“ hervorgeht. Auch aufgrund des guten Wirtschaftswachstums und der im Vergleich zum Vorjahr kühleren Witterung sei der Primärenergieverbrauch 2016 zum Vorjahr um 1,4 Prozent gestiegen, heißt es. Die bisher erreichten jährlichen Reduktionen von durchschnittlich 0,8 Prozent seit 2008 reichten nicht aus, um das 2020-Ziel von minus 20 Prozent zu erreichen. „Insgesamt bleibt der Handlungsbedarf somit sehr hoch, um das Einsparziel so schnell wie möglich zu erreichen.“

Um den Endenergieverbrauch in Gebäuden bis 2020 wie ursprünglich geplant um 20 Prozent zu senken, müsste er in den verbleibenden Jahren fünfmal schneller sinken als bisher. Im Verkehr hat sich der Verbrauch dem Bericht zufolge gar gegenläufig entwickelt und ist um 2,9 Prozent zum Vorjahr angestiegen. Es sei davon auszugehen, dass das 2020-Ziel eines Rückgangs um zehn Prozent unter den bisherigen Rahmenbedingungen erst um das Jahr 2030 erwartet werden könne. Der Bericht mahnt erhebliche Anstrengungen an.

Fast jede dritte Kilowattstunde Strom kam 2016 aus erneuerbaren Energien. Deren Ausbau sei mittlerweile deutlich kosteneffizienter, vor allem wegen der Umstellung auf wettbewerbsorientierte Förderbedingungen. Darüber hinaus bekräftigt der Bericht, dass die Stromversorgung in Deutschland sicher sei. Die Energienachfrage sei jederzeit gedeckt, auch im internationalen Vergleich gehöre Deutschland mit einer konstant sehr hohen Versorgungsqualität zur Spitzengruppe.

Quelle: Pressemitteilung des Bundestages