Das deutsche Schienennetz braucht mehr Kapazität. Die großen Probleme im Bahnverkehr treten schon heute auf. Soll mehr Verkehr, wie von Bevölkerung und Politik gefordert, auf die Schiene verlagert werden, muss die Infrastruktur dafür geschaffen werden. Neubauten stoßen oft auf langwierige Verfahren und Ablehnung der Anwohner. Ein wichtiger Baustein zur Kapazitätssteigerung sind daher Reaktivierungen: im besten Fall günstig, schnell umzusetzen und wenig kontrovers.

Mit dem noch neuen Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG) hat der Bund Anreize für die Länder gegeben, alte Infrastruktur wieder instandzusetzen. Das Privatbahn Magazin nimmt dies zum Anlass, um in einer Serie die Reaktivierungsprogramme der Bundesländer vorzustellen. DenAnfang macht das Flächenland Niedersachsen.

Das PriMa sprach mit Niedersachsens Minister für Wirtschaft, Bauen, Verkehr und Digitalisierung Olaf Lies über die Verkehrswende in seinem Bundesland. Niedersachsen spielt nicht zuletzt durch Küste und Häfen eine entscheidende Rolle in der Versorgung Deutschlands. Umso wichtiger ist hier die umweltfreundliche Schiene. Lies setzt dabei auf eine ganzheitliche Betrachtung der Verkehrsverbindungen.

Das soll auch sein Lenkungskreis, der sich im letzten Frühjahr zusammengefunden hat und das vierstufige Reaktivierungsprogramm des Landes steuert. In einem ersten Schritt wurden Kandidaten ausgewählt und untersucht. Das PriMa fragt nach der Sinnhaftigkeit der Kriterien, auch mit Blick auf die von Minister Lies geforderte ganzheitliche Betrachtung. Die Analysen des Lenkungskreises zeigten aber auch, dass es schon Reaktivierungsprojekte gibt, die deutlich fortgeschrittener sind als andere. Unter anderem auf den Gleisen der SinON Lüneburg–Soltau, die das PriMa exemplarisch vorstellt.

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