Sie gestalteten die Pressekonferenz am 11. Juni 2018 im Dorint-Hotel in Potsdam (v. l. n. r.) : die Gastgeber Oliver Glaser (Technischer Geschäftsführer ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH) und Martin Grießner (Kaufmännischer Geschäftsführer ViP Verkehrsbetrieb Potsdam GmbH), Oliver Wolff (VDV-Hauptgeschäftsführer), Jürgen Fenske (VDV-Präsident).

 

Auf der Pressekonferenz zur Jahrestagung des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) in Potsdam wurde heute die Szenariostudie „Deutschland mobil 2030“ vorgestellt. 30 Prozent mehr Öffentlicher Personenverkehr (ÖPV) und 22 Prozent mehr Schienengüterverkehr (SGV): Dieses Wachstum ist laut einer aktuellen Studie der Beratungsunternehmen PricewaterhouseCoopers (PwC) und Intraplan bis zum Jahr 2030 möglich. Die Studie wurde auf Basis aktueller Verkehrs- und Bevölkerungsdaten, Trends sowie politischer Rahmenbedingungen im Auftrag des Verbands Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) erstellt. Daraus wurden je drei mögliche Szenarien für den ÖPV und den SGV abgeleitet. Im Szenario „Verkehrswende“ und im Szenario „Konsequent Schiene“ gelingt dabei durch das deutliche Wachstum der Branche eine nachhaltige Wende hin zu effizienter und klimafreundlicher Mobilität und die deutschen Klimaschutzziele im Verkehrssektor werden im Jahr 2030 erreicht. „Die Studie zeigt, dass die umweltpolitischen Ziele für das Jahr 2030 erreichbar sind. Aber dazu bedarf es großer Anstrengungen aller Akteure. Wir als Verkehrsunternehmen sind gefordert, uns dem Transformationsprozess proaktiv zu stellen und unsere Position als Mobilitätsdienstleister und –integrator vor Ort auszubauen – dafür brauchen wir dann auch passgenaue politische Rahmenbedingungen. Wir brauchen mehr Mobilität und weniger Verkehr, wenn wir die Mobilitätsbedürfnisse der Bürger auch in Zukunft sicherstellen und Einschränkungen wie Fahrverbote vermeiden wollen“, so VDV-Präsident Jürgen Fenske. Aus Sicht der Verkehrsunternehmen müssen dazu

– die vorhandenen Kapazitäten ausgebaut und erweitert werden.

– In Großstädten und Ballungsräumen müssen Takte verdichtet und zusätzliche Angebote geschaffen werden.

– Der Ticketvertrieb muss digitaler, einfacher und vernetzter werden.

– In ländlichen Räumen werden neue, flexiblere Geschäftsmodelle benötigt.

Neben den notwendigen Anstrengungen der Branche müssen auch die politischen Rahmenbedingungen weiter konsequent auf neue, umweltfreundliche und wirtschaftliche Mobilitätsangebote ausgerichtet werden. Nur dann sind die in der Studie prognostizierten Modal-Split-Ziele für den Öffentlichen Personenverkehr und den Schienengüterverkehr zu erreichen. Der Koalitionsvertrag der neuen Bundesregierung bietet dafür aus Sicht des VDV eine gute Basis. Die Bundesregierung hat unter anderem durch die Erhöhung der GVFG-Mittel und der Verstetigung der Mittel des Mobilitätsfonds für finanzschwache Kommunen erste wichtige Schritte dafür beschlossen. Doch das wird alleine nicht reichen. Zum einen müssen nun auch die Länder ihrer Verantwortung für den öffentlichen Verkehr nachkommen und entsprechende Gelder für den Ausbau und die Sanierung bereitstellen. Und darüber hinaus brauchen wir auch kurzfristig umsetzbare Maßnahmen, um weitere Fahrverbote in Städten und Ballungsräumen zu verhindern“, so Fenske weiter.

 

Die wesentlichen Ergebnisse der Studie „Deutschland mobil 2030“ sind auf der gleichlautenden Internetseite www.deutschland-mobil-2030.de abrufbar.

 

Foto: ur