Die seit Wochen öffentliche Tarifauseinandersetzung zwischen der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) auf der einen und bundesdeutschen Eisenbahnunternehmen auf der anderen Seite, mit der die GDL einheitliche Bezahlung für alle Lokführer erreichen will, ist einen kleinen Schritt weiter gekommen.

Die Veolia Verkehr Sachsen-Anhalt (VVA) und die GDL bestätigten übereinstimmend, der Antrag auf eine einstweilige Verfügung gegen den Streik sei vor dem Arbeitsgericht Frankfurt (Main) zurückgenommen worden. Veolia-Sprecher Jörg Puchmüller: „Wir sind verhandlungsbereit“, dies habe sich auch auf GDL-Seite gezeigt. Laut GDL hat es einen weiteren, gescheiterten Versuch eines Veolia-Unternehmens gegeben, beim Arbeitsgericht Kiel ebenfalls eine einstweilige Verfügung zu erreichen.

GDL-Sprecherin Gerda Seibert trat gegenüber dem Privatbahn-Magazin dem Eindruck entgegen, bei der Tarifauseinandersetzung um gleichwertige Bezahlung der Lokführer gehe es eigentlich um Konkurrenz mit der Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG). „Wir haben 75 Prozent aller Lokführer organisiert“, betonte sie; insgesamt habe die GDL 34.000 Mitglieder mit – nach ihren Angaben – steigender Tendenz.

Mit den vermiedenen Prozessen ist die Auseinandersetzung freilich nicht ausgestanden. Die GDL-Sprecherin räumte ein, dass durch die Beendung des Verhandlungsmandats der so genannten G6-Gruppe (das Privatbahn-Magazin berichtet darüber in seiner aktuellen Ausgabe), der eine Reihe wichtiger Privatbahnen auf Arbeitgeberseite angehören, die Situation schwieriger geworden sei. Man könne sich nicht zurücklehnen, notfalls werde es Erzwingungsstreiks geben: „Wir verlangen nichts unmögliches“.

(fbt)