„Positive Bilanz“: Wissing zieht Zwischenfazit zur Verkehrsinfrastruktur
Der Bundesminister für Digitales und Verkehr, Volker Wissing (parteilos) zog am Mittwochabend vor dem Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung ein positives Fazit seiner bisherigen Amtszeit. Unter anderem bei der Schienensanierung, aber auch der Brückensanierung sowie beim Ausbau der Glasfaser- wie auch der Ladestelleninfrastruktur sei Deutschland gut vorangekommen, befand er. Bei allen Investitionen, so betonte der Minister, werde auch das Thema Nachhaltigkeit mitgedacht.
Bei der Schiene habe er im Bereich der Korridorsanierungen auf komplette Sperrungen gesetzt, während denen „alles erneuert wird, unabhängig davon, ob die einzelnen Infrastrukturteile abgängig sind oder nicht“. Im Falle der Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim seien seit Mitte Juli 70 Kilometer gesperrt. „Wir sind voll im Zeitplan“, so Wissing. Am 14. Dezember werde die Strecke wieder eröffnet. „Wir verbauen in fünf Monaten 1,3 Milliarden Euro und erbringen die Bauleistung, die wir nach den bisherigen Systemen in acht Jahren erbringen konnten“, sagte er.
Wissing plädierte dafür, dass das Deutschlandticket über 2025 hinaus entfristet wird. Das sei wichtig, weil demnächst Reformschritte anstünden. Bleibe die Entfristung offen, könnten die Verkehrsverbünde die nächsten Schritte – beispielsweise in Richtung Digitalisierung nicht gehen. Wissing machte im Übrigen deutlich, dass er im ländlichen Raum den größten Profiteur des Deutschlandtickets sehe. Das betreffe zum einen den Preis, der im ländlichen Raum deutlich stärker abgesunken sei als in Städten. Im ländlichen Raum gebe es auch einen sehr großen Effekt, „wenn man sich multimodal bewegt“. Die Pendlerstrecken seien viel größer. Schaffe man es, die Flexibilität des Pkw für die erste und die letzte Meile mit dem ÖPNV zu kombinieren, gebe es riesige Einspareffekte im ländlichen Raum, „die man im urbanen Raum überhaupt nicht generieren kann“, sagte der Verkehrsminister.
Abseits der Schiene
Das von ihm als Reaktion auf die wegen Baufälligkeit nötige Sperrung der Rahmedetalbrücke zu Beginn seiner Amtszeit aufgelegte Brückensanierungsprogramm für insgesamt 4.000 Autobahnbrücken sei „sehr erfolgreich“, sagte er. Knapp ein Drittel der zu modernisierten Brückenflächen im Kernnetz werde Ende des Jahres erledigt sein.
Vorangekommen sei man auch beim Building Information Modeling, dem sogenannten BIM. Bauplanungen seien „mit einem digitalen Zwilling“ effizienter. „Bauen wird so also nachhaltiger“, sagte der Minister.
In Sachen Mobilfunkversorgung ist Deutschland inzwischen seiner Aussage nach „einer der bestversorgten Standorte mit digitaler Infrastruktur“. Die Zeit, in der Deutschland das Land der Funklöcher gewesen sei, sei vorbei. Auch beim Glasfaserausbau gehe es vorwärts. Hinderlich für einen noch schnellerer Ausbau seien nicht zu wenig Fördergelder, sondern fehlende Kapazitäten im Tiefbaubereich.
Positiv bewertete Wissing auch den Stand beim Ausbau der Ladeinfrastruktur für die Elektromobilität. Man sei hier in Europa unter den Top Drei. Gleichwohl sei der Ausbau noch nicht abgeschlossen. Dennoch: „In Deutschland gibt es jetzt schon keinen Grund mehr, Reichweitenangst zu haben“, befand der Minister. Ladeinfrastruktur sei überall vorhanden. Für die aktuell in Deutschland zugelassenen Fahrzeuge sei die Situation sehr gut. Für einen Hochlauf der E-Mobilität müsse noch mehr getan werden.