Die DB InfraGO geht den nächsten großen Schritt in ihrer strategischen Neuausrichtung: Der Aufsichtsrat hat zum 1. Januar 2026 eine neue Führungsstruktur verabschiedet, die die Zahl der Vorstandsressorts von acht auf sechs reduziert und zentrale Verantwortlichkeiten neu zuschneidet. Ziel ist eine schlagkräftigere Organisation, die näher am operativen Geschäft agiert und die Leistungsfähigkeit der Schieneninfrastruktur nachhaltig verbessert.

Mit Dr. Imke Kellner übernimmt eine ausgewiesene Expertin das neu definierte Ressort Fahrweg. Kellner kam 2023 zur DB InfraGO und verantwortete seitdem das Anlagen- und Instandhaltungsmanagement Ost. Ihre langjährige Erfahrung in der technischen Führung zahlreicher Produktionsstandorte macht sie zur zentralen Kraft für die Modernisierung der Fahrweg-Systeme.

Für das Ressort Personenbahnhöfe wurde Dr. Katja Hüske berufen. Die in der Infrastrukturplanung und im Projektmanagement der Deutschen Bahn tief verwurzelte Managerin bringt mehr als zwei Jahrzehnte Erfahrung aus verschiedenen Konzerneinheiten mit. Sie folgt auf Ralf Thieme, der künftig das Personalressort verantwortet. Thieme war zuvor vier Jahre Personalvorstand der DB Station&Service AG und gilt als interner Kenner der Personal- und Organisationsentwicklung.

Das Ressort Infrastrukturplanung und -projekte geht künftig an Gerd-Dietrich Bolte, der seit 1996 in leitenden Funktionen im DB-Konzern aktiv ist und insbesondere Großprojekte in der Region Mitte verantwortet hat. Seine Expertise soll die Beschleunigung und Verlässlichkeit großer Infrastrukturvorhaben stärken. Dr. Philipp Nagl bleibt Vorstandsvorsitzender der DB InfraGO, Jens Bergmann behält das Ressort Finanzen/Controlling.

Nagl sieht die Neuausrichtung als entscheidenden Schritt: „Mit einer schlanken Führungsstruktur und klaren Zuständigkeiten schaffen wir die Grundlage für eine leistungsfähige Infrastruktur und bessere Abläufe vor Ort. Wir bauen eine bessere Bahn – und die Neuaufstellung ist dafür ein wichtiger Baustein.“

Nicole Knapp, die zum Jahreswechsel die Leitung des neuen Bereichs Transformation und Kundenstrategie übernehmen wird, war erst seit Anfang 2024 Geschäftsführerin Eisenbahnverkehr beim VDV. In ihrer kurzen, aber prägenden Amtszeit setzte sie Impulse für eine stärkere Verzahnung von Verkehrsunternehmen, Infrastruktur und Politik – insbesondere mit Blick auf betriebliche Resilienz und Kundenorientierung. Ihr Weggang kommt für den Verband überraschend, doch VDV-Hauptgeschäftsführer Oliver Wolff würdigt ihre Arbeit und kündigt eine schnelle Nachbesetzung an.

Mit ihrer Rückkehr zur DB kehrt Knapp in ein vertrautes Konzernumfeld zurück. Vorstandschef Nagl bezeichnet die neue Rolle als „Schlüsselbereich für die anstehende Transformation“, in dem erstmals strategische Zukunftsthemen und Kundenbeziehungen zusammengeführt werden.

Quellen: DB InfraGO, VDV
Foto: Deutsche Bahn AG / Volker Emersleben