Nach dem erneuten Streik der Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) am 4. März entstand eine unübersichtliche Situation: Auf der einen Seite fordert die GDL einen Flächentarifvertrag für die Lokführer – seit einigen Wochen gibt es jedoch bereits einen Tarifvertrag für den Schienenpersonennahverkehr.

Im Zusammenhang mit dem aktuellen Streik passierte nun zweierlei:

– Die G6-Gruppe (Abellio, Arriva, Benex, HLB, Keolis und Veolia) beendete ihr Verhandlungsmandat mit der GDL. Man fordere die GDL auf, „im Sinne der Beschäftigten zügig die Verhandlungen über die in einzelnen Unternehmen ausgelaufenen Haustarifverträge aufzunehmen“, hieß es in einer Presseinformation. Benex-Sprecher Christoph Kreienbaum erläuterte auf Anfrage, die entsprechende Entscheidung sei schon vor Bekanntwerden des neuen Streiks gefallen. In der Gruppe der Privatbahnen gebe es 25 Unternehmen, bei der Hälfte geht es um Haustarifverträge der GDL.

– Die Deutsche Bahn forderte ihrerseits die GDL auf, die Streiks sofort einzustellen. Gleichzeitig sei der GDL der Entwurf für einen Bundes-Rahmentarifvertrag vorgelegt worden, der alle von der GDL geforderten Kernelemente umfasse.

Laut GDL sind beim aktuellen Streik 75 Prozent der Züge ausgefallen. Das Ergebnis der Urabstimmung wird heute (7. März) feststehen, teilte die Gewerkschaft mit. Stefan Mousiol aus der GDL-Pressestelle wollte das Ende des Verhandlungsmandats der G6 gegenüber dem Privatbahn-Magazin nicht kommentieren – man werde auch mit jedem einzeln verhandeln. Der von der DB angesprochene Vertragsentwurf liege der GDL nicht vor.

(fbt)