Auch in diesem Jahr kündigen sich vor dem Fahrplanwechsel mit Neuvergabe und Relaunch von Nahverkehrs-Streckenpaketen Schwerigkeiten wegen fehlendem Rollmaterial an. Jüngstes Beispiel ist das Kölner Dieselnetz, das mit Fahrplanwechsel Mitte Dezember einen runderneuerten Fahrzeugbestand bekommen sollte. Auf den Regionalstrecken Köln-Euskirchen-Eifel und Köln-Gummersbach, sowie Bonn-Euskirchen-Bad Münstereifel und Bonn-Ahrbrück sollte DB-Regio als Betreiber mit neuen Triebwagen der LINT-Serie von Alstom verbesserten Service mit dichterem Takt bieten. Doch daraus wird vorläufig nichts.

Um die bekannten Kinderkrankheiten  bei neueingeführten Triebfahrzeugen zu umgehen, entschied sich DB Regio nach der Neukonzessionierung des Kölner Dieselnetzes für die Nutzung der etablierten LINT-Serie. 56 Triebwagen der zwei- und dreiteiligen Versionen waren für über 300 Millionen Euro bei Alstom bestellt worden und hätten zu großen Teilen zum Start bereitgestanden. Doch das Eisenbahnbundesamt versagte die Zulassung der Fahrzeuge. Anfahrprobleme durch Verdrehung von Rädern auf der Achse hätten zur einstweiligen Verweigerung der Zulassung beim Bundesamt geführt, so ein Alstom-Sprecher im “Kölner Stadt-Anzeiger”. Erst zum kleinen Fahrplanwechsel im kommenden Sommer sei die Freigabe zu erwarten . Einstweilen muß DB-Regio deshalb mit den bisher genutzten Fahrzeugen der Talent 1- Serie überbrücken.

Die Neuvergabe des Netzes an die DB durch “Nahverkehr Rheinland” war an einen verbesserten Service geknüpft. So wurden neue Haltepunkte auf der Teilstrecke Bonn-Euskirchen angelegt. Auf der Eifelstrecke Köln- Euskirchen-Trier sollte der Fahrplan verdichtet und durch Sprinter-Züge Köln-Trier ergänzt werden. Auf der Oberbergischen Bahn (Relation Köln-Gummersbach-Meinerzhagen) sollte ein S-Bahnartiger Halbstundentakt auf dem Pendlersegment zwischen Köln und Overath geboten werden. Außerdem sollte am Abend und am Wochenende Zugbegleitpersonal für mehr Sicherheit sorgen, wofür schon 60 neue Mitarbeiter eingestellt wurden.

(schieffer)