Aus einer Pressemittelung der SBB vom 1. September 2017 geht Folgendes hervor: Um auf den Umleitungsstrecken die Kapazitäten zu erhöhen schicken die Schweizerischen Bundesbahnen Lokführer auf das französische Gebiet. Grund: Die lange Schließung der Strecke (bislang bis zum 7. Oktober 2017) zwischen Baden-Baden und Rastatt Süd stellt für die SBB eine schwierige Situation dar. Betroffen ist der Lebensnerv auf der Nord-Süd-Achse – für den Personen-, aber insbesondere auch für den Güterverkehr. SBB Cargo ist der größte Akteur auf der Achse und entsprechend stark von der Sperre betroffen. Die letzten Tage haben gezeigt, dass die Kapazität der Umleitungsstrecken nicht voll ausgeschöpft sind. Hauptgrund ist der Mangel an strecken- und fahrzeugkundigen Lokführern. Die SBB stellt deshalb französischsprechendes Lokpersonal für den Ausweichkorridor über Frankreich bereit. Derzeit läuft die Ausbildung.

Darüber hinaus führen SBB Cargo, SBB Cargo International und DB Cargo ab dem 6. September 2017 zwischen Kornwestheim (D) und den Rangierbahnhöfen in der Schweiz einen Shuttle-Betrieb ein. So intensivieren die Bahnen ihre Zusammenarbeit weiter, um alle möglichen Trassen zu fahren und um ein Maximum an Last für die Güterverkehrskunden durch das Nadelöhr zu führen. Zudem hat SBB Cargo für den Wagenladungsverkehr neue Angebote über Österreich und Frankreich mit eingeschränkter Kapazität aufgebaut. Nach anfänglichen Schwierigkeiten der letzten Tage soll durch diese Maßnahmen die Kapazität auf dem Nord-Süd-Korridor bis Mitte September von heute 62 auf 116 Zugfahrten voraussichtlich fast verdoppelt werden. Das Speditionsvolumen steigt damit von heute 20 auf 50 Prozent der erwarteten Nachfrage. Damit verbleibt die Kapazität jedoch weiterhin deutlich unter dem maximalen Volumen von 200 Zügen.