Bild: Deutsche Bahn AG

Die spanische Handels- und Wettbewerbskommission (CNMC) hat am 09.05.19 Dienstleistungen auf der internationalen Eisenbahnstrecke zwischen A Coruña (Spanien) und Porto (Portugal) durch das deutsche Unternehmen Arriva genehmigt. Beantragt wurde die Untersuchung durch das spanische Eisenbahnverkehrsunternehmen Renfe mit der Begründung, dass ein neuer Betreiber einen erheblichen wirtschaftlichen Verlust bedeuten würde, da er die Zahl der Fahrgäste, die derzeit den Dienst des öffentlichen Betreibers nutzen, verringern würde.

Der von der Regulierungsbehörde übernommene Bericht (STP/DTSP/125/18) kommt zu dem Schluss, dass der Eintritt von Arriva, einer Tochtergesellschaft der Deutschen Bahn, das wirtschaftliche Gleichgewicht des öffentlichen Dienstleistungsvertrags von Renfe Viajeros mit dem Staat nicht gefährdet. Die Kommission fügt hinzu, dass der Betrieb den Nutzern zugute kommen wird, da neue Verbindungen bereitstellt und die Entstehung kombinierter Busdienste ermöglicht werden.

Die CNMC hat festgestellt, dass die negativen Auswirkungen des Arriva-Dienstes in Galicien 1% des Umsatzes der Renfe nicht übersteigen werden. Bis 2027 würde die neue Verbindung rund 5,35 Mio. Euro vom öffentlichen Eisenbahnbetreiber abziehen, was 0,12% des Geldes aus dem Verkauf von Fahrkarten entspricht. Aufgrund der zu erwartenden Steigerungsrate im internationalen und nationalen Verkehrs wird davon ausgegangen, dass Renfe aber bis 2027 seine aktuelle Bilanz wiedererlangen kann.

Laut dem von Arriva vorgelegten Projektbericht summieren sich die durch die neue internationale Linie vereinten Standorte auf eine Bevölkerung von fast drei Millionen Passagieren, einschließlich ihrer jeweiligen Einflussbereiche, eine kritische Masse, die ausreicht, um das geplante Geschäft rentabel werden zu lassen. 60% der potenziellen Nutzer befinden sich auf der portugiesischen Seite der Grenze. Die Studie zeigt auch, dass auf der Achse A Coruña-Porto 1,2 Mio. Fahrten pro Jahr durchgeführt werden, davon derzeit 89,6% mit dem Auto. Nur die restlichen 10,4 % werden mit Bus oder Bahn abgewickelt, so dass ein ausreichender Spielraum für das Wachstum des Schienenverkehrs bleibt.

Arriva wollte die Strecke ursprünglich im Juli in Betrieb nehmen. Der neue Plan sieht vor, den Betrieb im Jahr 2020 aufzunehmen, da dann auch die vollständige Elektrifizierung auf portugiesischer Seite abgeschlossen sein wird.

Arriva will die 337 km lange Strecke zwischen A Coruña und Porto mit acht Frequenzen an Werktagen und vier an Wochenenden fahren, wobei in den ersten zwei Betriebsjahren nur sechs betrieben werden. Renfe verfügt nicht über direkte Züge zwischen A Coruña und der portugiesischen Hauptstadt, so dass die Passagiere gezwungen sind, in Vigo umzusteigen.

WKZ, Quelle CNMC, El Confidencial