Volle Busse und Bahnen sind in der Corona-Krise ein großes Sicherheitsrisiko. Einige ÖPNV-Unternehmen verkürzen ihren Fahrplan derzeit drastisch und riskieren so gefährliches Gedränge in den Fahrzeugen. Der ökologische Verkehrsclub VCD appelliert an die Verkehrsbetriebe, ausreichend Abstand zum Schutz der Fahrgäste zu ermöglichen.


Philipp Kosok, VCD-Sprecher für ÖPNV: “Man kann sich leicht vorstellen, wie schwierig die Situation aktuell auch für die Verkehrsbetriebe ist. Die Fahrpläne dürfen aber trotz gesunkener Fahrgastzahlen nicht zu stark ausgedünnt werden. Der ÖPNV ist für viele Menschen unersetzlich. Sie müssen auch in Bus und Bahn den Sicherheitsabstand von 1,5 Metern einhalten können. Wenn Fahrgäste im Bus direkt nebeneinandersitzen müssen ist es zu voll!” 

Ein einheitliches Vorgehen gibt es derzeit nicht. Während einige Städte in Nordrhein-Westfalen den Takt stark ausgedünnt haben, fahren etwa die öffentlichen Verkehrsmittel der Münchener Verkehrsgesellschaft fast wie gewohnt. Wie viele Busse und Bahnen gebraucht werden, muss aus Sicht des VCD individuell nach Region und aktuellem Verkehrsaufkommen entschieden werden. 


Philipp Kosok: „Viele Verkehrsbetriebe machen gerade mit dem Samstags- oder dem Ferienfahrplan gute Erfahrungen und ermöglichen ihren Fahrgästen so, den gebotenen Abstand einzuhalten. Länder und Kommunen müssen sie dabei schnell und konsequent unterstützen. Dies ist nicht die Zeit am ÖPNV zu sparen. Das heißt dann eben, lieber auch mal warme Luft durch die Gegend zu fahren, bevor sich Menschen in volle Fahrzeuge drängen müssen. Natürlich muss auch das Fahrpersonal bestmöglich geschützt werden, um das Angebot weiterhin aufrecht erhalten zu können. Einstieg an der ersten Bustür und Fahrkartenkauf beim Fahrer sollten jetzt tabu sein“.

Quelle: VCD; Foto: Pixabay