Offenes Digitales Testfeld Cottbus eröffnet
Die Verkehrswende braucht gute Forschung. Ein starkes System Schiene ist nur dann zu erreichen, wenn Forschungsergebnisse praktisch nutzbar gemacht werden.
Gemeinsam mit dem Minister für Infrastruktur und Landesplanung des Landes Brandenburg, Guido Beermann, eröffnete Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur, heute in Cottbus das „Offene Digitale Testfeld“ des Deutschen Zentrums für Schienenverkehrsforschung (DZSF) beim Eisenbahn-Bundesamt.
Zur Eröffnung des Testfeldes unterzeichnete Bundesminister Scheuer mit der Deutschen Bahn AG und dem Eisenbahn-Bundesamt ein Memorandum of Understanding, in dem die Grundzüge der zukünftigen Zusammenarbeit skizziert werden. Gezeigt wurde vor Ort ein Kühlcontainer als Demonstrator für das Testfeld, mit dem der Energiebedarf von Kühlcontainern auf der Schiene analysiert und die klimaneutrale Transportkette künftig ermöglicht werden soll.
Auf dem Offenen Digitalen Testfeld werden neue Technologien und Innovationen des Schienenverkehrs unter Realbedingungen erprobt. Insbesondere digitale Innovationen wie digitales Monitoring, innovative Antriebs- und Leittechnik und die Automatisierung von betrieblichen Abläufen stehen im Vordergrund. Ein spezieller Fokus liegt außerdem auf der Erprobung neuer Lärmschutzsysteme. Hierfür wird sukzessive das „LärmLab21“ aufgebaut. Die Zusammenarbeit von Industrie, Forschungseinrichtungen, Infrastrukturbetreibern, Eisenbahnverkehrsunternehmen und Behörden bei der Entwicklung von innovativen Lösungen für den Schienenverkehr wird langfristig gefördert. Das DZSF arbeitet hierzu mit der Deutschen Bahn AG zusammen.
Das Offene Digitale Testfeld entsteht im Streckennetz zwischen Halle (Saale), Cottbus und Niesky und nutzt ca. 350 km Hauptstrecken der DB Netz AG in den Bundesländern Sachsen-Anhalt, Brandenburg und Sachsen. Das 2019 als unabhängige, technisch-wissenschaftliche Ressortforschungseinrichtung des Bundes für den Verkehrsträger Schiene gegründete DZSF koordiniert die Forschungsaktivitäten auf dem Testfeld und nutzt es für die eigene Forschung.
Weitere Informationen zum Testfeld finden sich hier.
„Wir schaffen in der Lausitz eine einmalige Forschungsumgebung, in der heute erprobt wird, was morgen Standard ist: der digitalisierte, automatisierte Schienenverkehr. Dieses Mega-Testfeld ist ein weiterer positiver Beitrag für den Strukturwandel im Braunkohlerevier Lausitz. Denn die hier geleisteten Investitionen stärken sowohl die Region als auch die gesamte europäischen Bahnindustrie. So geht Klimaschutz – mit Innovation und Perspektive für die Menschen in den vom Wandel am stärksten betroffenen Regionen.“
Bundesverkehrminister Andreas Scheuer
„Mit dem innovativen Testfeld etabliert sich die Lausitz als Modellre-gion für modernste Schienentechnik und Schienenverkehrsforschung. Mitten im Strukturwandel bekommt die Region so die Chance, zu ei-nem Vorreiter für die Weiterentwicklung des klimafreundlichen Ver-kehrsmittels Bahn zu werden. Für Brandenburg ist das eine bedeuten-de Entwicklung, denn die Einrichtung des Testfelds trägt maßgeblich zur Sicherung von hochqualifizierten Fachkräften und dem Ausbau von Infrastrukturen im Verkehr, der Wissenschaft und der digitalen Netze in der Region bei.“
Landesminister Guido Beermann
„Mit der Eröffnung des Offenen Digitalen Testfeldes erreichen wir als DZSF einen weiteren wichtigen Meilenstein in unserer noch jungen Historie. Im Testfeld wird nahezu die gesamte Bandbreite an eisen-bahnbetrieblichen und infrastrukturellen Rahmenbedingungen abge-deckt, so dass wir mit unserer Forschung nun noch mehr in die Praxis gehen können.“
Prof. Corinna Salander, Direktorin des DZSF
„Mit dem Memorandum of Understanding haben wir heute die Basis für ein hochmodernes Testfeld in Cottbus gelegt. Künftig können hier auf unserer Infrastruktur innovative Technologien unter Echtbedin-gungen getestet werden. Das bringt zusätzlichen Schub für neue Ent-wicklungen, die Digitalisierung und noch mehr attraktive Zugverbin-dungen. Von einem starken Streckennetz profitieren die Menschen, die Wirtschaft und die Umwelt nicht nur hier in der Region, sondern in unserem ganzen Land und in Europa.“
Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender der DB Netz AG
Quelle/Screenshot: BMVI