LNG-Testtransport auf der Schiene
Die VTG AG hat für die LIQVIS GmbH, eine Tochtergesellschaft von Uniper SE, einen ersten erfolgreichen Testtransport von tiefkalt verflüssigtem Erdgas – kurz LNG – im speziell entwickelten Kesselwagen erfolgreich durchgeführt.
Die Beladung fand mit technischer Unterstützung durch
Chart Ferox a.s. auf dem Gelände der Brunsbüttel Ports GmbH statt und wurde
anschließend per Schienentransport zum rund 800 km entfernten Uniper-Kraftwerk
Ingolstadt befördert. LIQVIS möchte mit diesem Projekt, den Transport von LNG
auf der Schiene als eine wichtige Alternative untersuchen, LNG sicher,
wirtschaftlich und umweltschonend zu möglichen LNG-Verteilzentren zu bringen.
Auf der Schiene könnten größere Mengen in einem Lot transportiert werden und
dadurch Transportemissionen reduziert und Straßen entlastet werden. Zudem
zeichnet sich der Transport von Gefahrgütern auf der Schiene durch eine
allgemein hohe Sicherheit aus.
Mit Innovationen auf dem Weg zu einer nachhaltigen Logistik
VTG engagiert sich seit vielen Jahren für den Energieträger LNG. Als erstes und
bisher einziges Unternehmen im Bahnsektor hat VTG in Zusammenarbeit mit Chart
Ferox a.s. einen innovativen Güterwagen entwickelt, der den Transport von LNG
abseits der Seewege, des Straßentransports und eines Pipelinenetzes innerhalb
Europas ermöglicht. Die neuartigen Kesselwaggons sind mit einem
vakuumisolierten Tank ausgestattet, wodurch die Transporttemperatur,
Einfülltemperatur für LNG sichergestellt ist und konstant gehalten wird. „VTG
besitzt das erforderliche Know-how und die Logistikkonzepte, um bereits jetzt
LNG zuverlässig, schnell und klimafreundlich über das europäische Schienennetz
zu transportieren“, sagt Heinz-Jürgen Hiller, Business Development LNG Europe.
„Als rollende Pipeline können unsere LNG-Kesselwagen Industrien mit einem
großen Energiebedarf permanent mit Flüssigerdgas versorgen. Wir freuen uns über
die Partnerschaft und schließen eine Lücke im Schienengüterverkehr.“
Sebastian Gröblinghoff, Geschäftsführer der LIQVIS GmbH: „Die durchgängige und
sichere Belieferung unserer bestehenden und geplanten Tankstellen mit LNG ist
für unsere Kunden und uns von zentraler Bedeutung. Dabei arbeiten wir daran,
neben der Bereitstellung eines möglichst CO2-armen Produktes an
unseren Tankstellen auch über die gesamte vorgelagerte
Wertschöpfungskette aktiv CO2-Emissionen einzusparen. Mit VTG haben
wir einen starken Partner an unserer Seite, der unsere Vision einer
nachhaltigen Zukunft teilt und mit uns im Rahmen des Testprojektes prüft, wo es
noch Optimierungspotenziale bei der Belieferung unseres Tankstellennetzwerkes
mit LNG gibt.“
Für die Verladung wurde der Elbehafen der Brunsbüttel Ports GmbH gewählt,
nachdem bereits die Erstbefüllung des speziell entwickelten VTG Kesselwaggons
mit LNG im April 2016 dort durchgeführt wurde. „Der Brunsbütteler Elbehafen hat
sich aufgrund der strategisch günstigen Lage am Schnittpunkt Elbe und
Nord-Ostsee-Kanal, der direkten Nähe zum Hamburger Hafen sowie dem direkten
Zugang zu den baltischen und skandinavischen Märkten über den NOK in den
vergangenen Jahren zu einem der führenden LNG-Standorte an der deutschen
Nordseeküste entwickelt“, erläutert Frank Schnabel, Geschäftsführer der
Brunsbüttel Ports GmbH / SCHRAMM group. Regelmäßig finden sowohl truck-to-ship
als auch ship-to-ship LNG-Bebunkerungen in Brunsbüttel statt. Die
Planungen für ein LNG Import- und Distributionsterminal werden am Standort
vorangetrieben. Eine Weiterverteilung des LNG könnte ab Brunsbüttel sowohl über
die Schiene in Kooperation mit VTG als auch über LNG-Bunkerschiffe sowie über
das Pipelinenetz erfolgen.
Quelle/Foto: VTG AG