Die Schweizer Wohnbevölkerung legte 2015 im Inland pro Person und Tag durchschnittlich 36,8 Kilometer zurück und brauchte dazu 90,4 Minuten. Verglichen mit dem Jahr 2010 hat sich die Tagesdistanz pro Person kaum verändert. Wichtigstes Verkehrsmittel bleibt mit einem Distanzanteil von 65 Prozent das Auto. Erneut etwas dazugewonnen hat die Bahn: Ihr Anteil stieg gegenüber 2010 von 19 auf 20 Prozent. Dies geht aus dem «Mikrozensus Mobilität und Verkehr» hervor, einer vom Bundesamt für Statistik (BFS) und vom Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) gemeinsam durchgeführten Erhebung.
Die Inlandmobilität der Bevölkerung ist in den letzten Jahren nahezu stabil geblieben: Durchschnittlich 36,8 Kilometer legte 2015 jede Einwohnerin und jeder Einwohner ab 6 Jahren täglich zurück, praktisch gleich viel wie schon 2010. Über die zwei vergangenen Jahrzehnte (seit 1994) kann jedoch ein Anstieg um 5,5 km beziehungsweise 18 Prozent festgestellt werden. Die tägliche Unterwegszeit (Reisezeit) hat sich zwischen 2010 und 2015 leicht verkürzt, und zwar um 1,3 Minuten auf 90,4 Minuten pro Person.
Knapp zwei Drittel der täglichen Distanzen im Inland, nämlich 23,8 Kilometer, werden mit dem Auto zurückgelegt, ein Fünftel (7,5 km) mit der Eisenbahn. Deutlich kleiner sind die Anteile der Fußstrecken mit 5 Prozent und des öffentlichen Straßenverkehrs mit 4 Prozent. Wenn allerdings statt der Distanzen die Unterwegszeit betrachtet wird, steigt der Anteil des Fußverkehrs auf mehr als einen Drittel (36 Prozent), während die Anteile des Autos und der Eisenbahn deutlich sinken (auf 41 Prozent respektive 8 Prozent). Im Mittel sind die Einwohnerinnen und Einwohner der Schweiz täglich eine halbe Stunde zu Fuß unterwegs.
Verglichen mit dem Jahr 2010 sind die Anzahl Autokilometer pro Person und Tag sowie der Besetzungsgrad der Personenwagen nahezu stabil geblieben. Dass der Straßenverkehr in den letzten Jahren dennoch zugenommen hat, ist vor allem auf das Bevölkerungswachstum zurückzuführen. Die pro Person und Tag mit der Eisenbahn zurückgelegte Distanz ist zwischen 2010 und 2015 um 6 Prozent, seit 1994 sogar um mehr als drei Viertel angewachsen – ein Anstieg, der vor allem mit den erfolgten Ausbauten von Angebot und Infrastruktur zusammenhängt. Die zunehmende Bedeutung der Eisenbahn erklärt zum Teil auch die genannte Verkürzung der täglichen Unterwegszeit.

Grafik: Bundesamt für Statistik der Schweiz