Mehr als 290 Mitglieder und Gäste waren der Einladung des Verbandes der Güter­wagenhalter in Deutschland (VPI) gefolgt und zum Symposium am 9. Januar 2017 in Hamburg sowie dem traditionellen Neujahrsempfang am Vorabend angereist. Thematisch schloss das diesjährige Symposium mit der Leitfrage „Digitalisierung im Schienengüter­verkehr – wo stehen wir?“ bewusst an das Thema des vergangenen Jahres an – und hat damit den Nerv der Branche getroffen.

 

Das diesjährige VPI-Symposium war bis auf den Platz Platz ausgebucht.

 

„Das große Interesse von Haltern, Werkstätten, Verladern, EVUs und IT-Dienst­leis­tern an der heutigen Veranstaltung zeigt: Die Unternehmen haben begriffen, dass die digitale Transformation des Schienengüterverkehrs einer kollektiven An­stren­gung aller Beteiligten bedarf. Sie packen diese Aufgabe an – mit intelligenten Wag­gons, Wayside Monitoring oder Datenfluss zum Kunden“, so  Malte Lawrenz, Vorsitzender des VPI.

Um weiter Tempo aufzunehmen, so Lawrenz, müsse der im vergangenen Jahr von Branche und Politik entwickelte Masterplan Schienengüterverkehr zügig umgesetzt werden. Hier sei auch Berlin gefordert. „Die anstehende Regierungsbildung darf kein Bremsklotz sein: Aus der Absichtserklärung muss 2018 ein durchfinanziertes Maßnahmenpaket für den Schienengüterverkehr werden“, wandte sich Lawrenz in seiner Eingangsrede an die Politik. An die Branche appellierte er, beim Thema Di­gitalisierung nicht nachzulassen und verstärkt die Zusammenarbeit zu suchen. „In­sellösungen bringen den Sektor nicht voran. Digitale Assets müssen eine Sprache sprechen, um den Schienengüterverkehr einfacher und effizienter zu machen“, sagte Lawrenz.

Redner aus Politik und Branche präsentierten den Gästen des Symposiums ihre Einschätzungen und Erfahrungen aus der Praxis digitaler Projekte. Dr. Nico Davids berichtete über Telematik und Digitalisierung bei der VTG, Matthias Krüger von der DB Netz AG über das Projekt „Der smarte Fahrweg“. Eric Pfaffmann von DB Cargo legte dar, wie das Unternehmen die Asset Intelligence vorantreibt. Aus Sicht des auch als Verlader tätigen Halters Transwaggon erläuterte Carsten Schiering den möglichen Nutzen digitalisierter Logistikketten auf der Schiene. Zum Masterplan Schienengüterverkehr sprach Steffen Müller, Referatsleiter im Bundesverkehrs­ministerium, und als Koordinator 2017 maßgeblich an der Formulierung des Plans beteiligt. Die abschließende gemeinsame Podiumsdiskussion nutzten die Referen­ten, um die anstehenden Aufgaben in den Feldern Telematik und Digitalisierung zu definieren.

Foto: VPI