Auf der diesjährigen Jahres-Mitgliederversammlung am 11. September in verabschiedeten die Mitglieder des Bundesverbandes der Öffentlichen Binnenhäfen (BÖB) ihren langjährigen Präsidenten, Rainer Schäfer. Für ihn wurde Dr. Arndt Glowacki in das Präsidium nachgewählt. Dr. Glowacki ist Director Logistics ESHQ bei Evonik Technology & Infrastructure GmbH und seit vier Jahren Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Häfen in Nordrhein-Westfalen. Zum neuen Präsident wurde Joachim Zimmermann gewählt. Zimmermann ist bayernhafen-Geschäftsführer.

V. l. n. r.: Roland Hörner, Jens Hohls, Joachim Zimmermann, Franz J. Reindl, Dr. Arndt Glowacki. Foto: BÖB

Im Anschluss beschäftigte sich die Tagung mit den Themen Digitalisierung und die Zukunft von Mitarbeitern, Arbeitswelt und Logistik.  Der scheidende Präsident des Verbandes betonte: „Logistische Prozesse sind heute ohne digitale Unterstützung nicht mehr vorstellbar. Wir Binnenhäfen wollen die Digitalisierung auch für das System Wasserstraße voranbringen. Nur so kann durch weitere Effizienzsteigerungen eine durchgreifende Verlagerung auf das Binnenschiff gelingen und der Verkehrskollaps auf deutschen Autobahnen sowie manchen Eisenbahntrassen verhindert werden.“ Schäfer verwies hierbei auch auf die aktuelle Erstellung des Masterplans Binnenschifffahrt, die gemeinsam mit dem Bundesverkehrsministerium und betroffenen Institutionen erfolgt. Die Wasserstraßen in Deutschland müssten flächendeckend digitalisiert, Infrastruktur geschaffen und veraltete Vorgaben geändert werden. Das Ziel einer Digitalisierung der Häfen sei nicht die Ablösung des Menschen, sondern die Unterstützung für ihn. Schäfer sieht daher für die Binnenhäfen einen klaren Weg. „Wir wollen eine nachhaltige Präsenz der Häfen in den sozialen Medien und den Herzen der Menschen erreichen. Auch eine gemeinsame Social-Media Strategie der Logistikakteure wäre an der Zeit. “

Deutlich wurde auf dieser Tagung zudem, wie prekär die Situation im Nachwuchsbereich ist. Eine Aufforderung erging an die Politik, die existierenden Pläne und Aktivitäten der Verkehrspolitik auf den Prüfstand zu stellen, um die Nachwuchsgewinnung zu ergänzen und sie zu einem ganzheitlichen integrierten Verkehrskonzept zusammenzufügen. Daher formulierte Schäfer seine Überlegungen: „Wir brauchen ein Update des „Masterplans Güterverkehr- und Logistik“ zum ‚Masterplan Logistik und Nachwuchs‘ und würden uns auch wünschen, dass der Logistikbeauftragte der Bundesregierung auch Logistik-Nachwuchsbeauftragter wird.“