Der Vorstand der Deutschen Bahn AG während der Halbjahres-Pressekonferenz 2018. V. l. n. r.: Martin Seiler, Vorstand Personal und Recht, Prof. Dr. Sabina Jeschke, Vorstand Digitalisierung & Technik, Ronald Pofalla, Vorstand Infrastruktur, Dr. Richard Lutz, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bahn AG, Berthold Huber, Vorstand Personenverkehr und Alexander Doll, Vorstand Güterverkehr & Logistik.

Gestern hat die Deutsche Bahn AG in Berlin ihre Halbjahresbilanz der Öffentlichkeit vorgestellt. Folgende Aussagen standen im Mittelpunkt:

Zahl der Reisenden im Fernverkehr ist im Vergleich zu den ersten sechs Monaten des Vorjahres im Zeittraum Januar bis Juni 2018 um 3,8 Prozent gestiegen (70,9 Millionen Passagiere). Die Verkehrsleistung im Schienenpersonenfernverkehr legte im ersten Halbjahr deutlich zu – sie erhöhte sich im Vergleich zum ersten Halbjahr 2017 um 6,0 Prozent auf 20,6 Milliarden Personenkilometer. Problem Pünktlichkeit: Im ersten Halbjahr 2018 fuhren 77,4 Prozent der Züge im Fernverkehr pünktlich. Im ersten Halbjahr des vergangenen Jahres waren es noch 81 Prozent. Pannen und Unwetter drückten dann jedoch Jahreswert auf 78,5 Prozent. Auch in diesem Jahr werden wohl die 80 Prozent nicht erreicht.

Im ersten Halbjahr erhöhte sich der bereinigte Umsatz des DB-Konzerns um 2,3 Prozent auf 21,5 Milliarden Euro. Für das gesamte Jahr erwartet die DB ein Umsatzplus in vergleichbarer Größenordnung auf rund 44 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag für die ersten sechs Monate bei 974 Millionen Euro und damit um 205 Millionen Euro (17,4 Prozent) unterhalb des ersten Halbjahres 2017. Gründe:
– Sonderbelastungen aus Unwettern,
– Rückgang beim Schienengüterverkehr und
– zusätzliche Investitionen in die Pünktlichkeit.

Im Hinblick auf das Gesamtjahr 2018 erwartet der DB-Vorstand ein Ergebnis auf dem Niveau des Vorjahres (EBIT bereinigt 2017: 2,15 Milliarden Euro).

Beim internationalen Geschäft des DB-Konzerns, DB Arriva und DB Schenker, wird ein Aufwärtstrend vermeldet. DB Schenker erwirtschaftete im ersten Halbjahr 2018 Umsätze von 8,3 Milliarden Euro und damit ein Plus von 2,8 Prozent; DB Arriva erzielte 2,7 Milliarden Euro Umsatz (plus 1,7 Prozent).

Im Schienengüterverkehr ging die Verkehrsleistung um 6,7 Prozent zurück. „Zur Leistungsentwicklung des Schienengüterverkehrsmarktes in den ersten Monaten 2018 kann aufgrund noch ausstehender Veröffentlichungen noch keine quantifizierte Aussage getroffen werden,” heißt es in dem Integrierten Zwischenbericht 2018. Angedeutet werden dort

  • verhaltene Impulse aus den einzel­nen Branchen wie zum Beispiel der moderaten Entwicklung der Stahlproduktion,
  • aktuelle Probleme in der Automobilindustrie,
  • Portfolioanpassungen der Energieerzeuger durch dieSchließung von Kohlekraftwerken beziehungsweise dieUmstellung von Kohle auf Gas sowie
  • intra­- und intermodale Verkehrs­verlagerungen.

In der Pressemitteilung heißt es dazu: „Das Unternehmen will auch hausgemachte Schwächen nachhaltig angehen.“

Die Trassennachfrage stieg um 1,1 Prozent auf 540 Millionen Trassenkilometer. Gleichzeitig erhöhte sich der Anteil DB-externer Eisenbahnverkehrsunternehmen weiter und lag im ersten Halbjahr bei 31,9 Prozent (im ersten Halbjahr 2017: 30,8 Prozent).

Deutlich gestiegen sind im ersten Halbjahr die Netto-Investitionen – von 1,5 Milliarden Euro um 0,4 Milliarden auf 1,9 Milliarden Euro.

In den ersten sechs Monaten hat der DB-Konzern in Deutschland 13.300 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter rekrutiert. Bis zu 19.000 neue Beschäftigte sollen es bis Ende des Jahres werden. Damit waren Ende Juni bei der DB in Deutschland rund 202.500 Mitarbeiter beschäftigt (Vorjahreszeitraum: rund 196.500 Mitarbeiter); weltweit waren es 329.600 (Vorjahreszeitraum: 319.700 Mitarbeiter).

Quelle: Pressemitteilung DB, Integrierter Zwischenbericht 2018; Foto: DB/Oliver Lang