DB-Versäumnis: Locomore-Kunden mussten umbuchen
Weil die Deutsche Bahn AG ihre Aufgaben nicht erfüllte, konnten am Wochenende zwei planmäßige Locomore-Verbindungen von Stuttgart nach Berlin und umgekehrt nicht verkehren. Seit dem 24. August 2017 ist das Unternehmen unter neuen Eignern wieder auf den Schienen unterwegs. Nach der Insolvenz wird es von dem tschechischen Bahn-Unternehmen LEO Express und dem Fernbus-Anbieter Flixbus gemeinsam betrieben.
Am Samstagfrüh konnte der Locomore-Zug noch nach Berlin fahren, die Rückfahrt am Nachmittag musste jedoch ausfallen. Ein Zug, der 48 Stunden im Einsatz ist, muss einer Sichtprüfung durch einen Wagenmeister unterzogen werden. Der wird durch die DB gestellt und erschien nicht. So fiel der Zug von Berlin nach Stuttgart und der Zug am Sonntag von Stuttgart nach Berlin aus. Erst am Sonntagnachmittag konnte der Zug wieder durchstarten – nach laut Flixbus beanstandungsfreier Untersuchung durch die DB am Samstagabend.
“Geschäftsschädigend” nannte eine Flixbus-Sprecherin den Vorfall gegenüber dem SWR. Dies beziehe sich besonders auf den Vertrauensverlust der gerade erst gewonnenen Kunden. “Das ist für uns und unsere Partner sehr gravierend – gerade in dieser Aufbauphase”, so die Sprecherin. Alle Fahrgäste seien angeschrieben worden, sofern es möglich war, um ihnen die Umbuchung auf einen DB-Zug anzubieten. Fahrgäste, die in Vorleistung gegangen waren, erhalten ihr Geld zurück. Wie hoch der finanzielle Schaden für Flixbus sei, ließe sich noch nicht beziffern, sagte die Sprecherin.
Die Deutsche Bahn AG bedauerte den Vorfall, konnte aber bislang nicht klären, wie es zu diesem Versäumnis gekommen ist.