Deutsche Bahn/ÖBB: Nachtreiseangebot in Deutschland aufgeteilt
Die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) und die Deutsche Bahn (DB) haben am Freitag im Rahmen einer gemeinsamen Veranstaltung ihre jeweiligen Nachtzugkonzepte für Deutschland vorgestellt. Zum Fahrplanwechsel am 11. Dezember werden die ÖBB ihr Nachtreisezugnetz deutlich ausbauen. Die DB konzentriert sich künftig auf nachts fahrende IC- und ICE-Züge und weitet ihr Angebot in diesem Bereich aus.
Die DB wird in jeder Nacht acht IC- oder ICE-Fahrten anbieten. Hinzu kommen weitere nächtliche IC/ICE-Fahrten an den Wochenenden und in den Sommerferien. Drei neue Fernverkehrsverbindungen in den Tagesrandzeiten ergänzen die Nachtverbindungen. Schlaf- und Liegewagen-Züge wird es nicht mehr geben, desgleichen keine Autoreisezüge. Hintergrund, laut Berthold Huber, DB-Vorstand Verkehr und Transport, sei Unrentabilität der Verbindungen.
Ab 11. Dezember kommen zu den 9 bestehenden ÖBB-Nachtreisezügen (Sitz-, Schlaf- und Liegewagen) weitere sechs in Deutschland hinzu. Die ÖBB-Nachtreisezüge sind künftig unter der Marke ÖBB Nightjet unterwegs. Einige Linien werden auch als Autoreisezüge nutzbar sein.
Nach Auffassung von “Bahn für alle” und der Initiative “Rettet die Nachtzüge” bedeuten die von den ÖBB und der DB vorgestellten Konzepte für Nachtreiseverkehr in Deutschland einen Abbau komfortabler Reisemöglichkeiten in der Nacht. Ost-West-Verbindungen wie Warschau-Köln oder Dresden-Basel entfallen. Auch dieVerbindung von der Schweiz über Köln in die Niederlande wird es nicht mehr geben. Alexander Kirchner, Chef der Eisenbahngewerkschaft EVG , an die Adresse des Vorstandes der DB AG: “Nur weil die normalen Reisezüge jetzt auch in der Nacht fahren, bieten diese noch lange nicht den Komfort eines klassischen Nachtzugs; da sind die Reisenden bislang anderes gewohnt.”
Grafik: ÖBB/Heiderklausner