Die Deutsche Bahn (DB) hat Medienberichte zurückgewiesen, wonach die neue ETCS-Technik (European Train Control System) an Bord der ICE-Flotte nicht genügend getestet worden sei. Hintergrund: Auf der neuen Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin–München war es zu zahlreichen Verspätungen und Zugausfällen gekommen, die in Medien teilweise auf das Nichtbeherrschen beziehungsweise das Nichtfunktionieren der ETCS-Technik zurückgeführt wurden. Die Bahn verweist darauf, dass auf der Hochgeschwindigkeitsstrecke Berlin-München (VDE 8) insgesamt über 1000 Testfahrten stattfanden, davon mehrere Hundert mit ICE-Zügen. Alle zehn ICE 3-Fahrzeuge der täglichen Sprinter-Flotte, die mit Spitzengeschwindigkeiten von 300 km/h unterwegs sind, absolvierten Testfahrten auf der Neubaustrecke. Bei den rund 30 ICE 1-Zügen mit neuer ETCS-Ausrüstung kam das sogenannte Referenztestverfahren zur Anwendung. Dabei müssen nicht alle baugleichen Fahrzeuge tatsächlich auf der Strecke getestet werden, vielmehr werden die Ergebnisse der Streckentests auch auf die weiteren Fahrzeuge übertragen. Dies ist ein gängiges Industrieverfahren, das nicht nur bei der Eisenbahn so praktiziert wird, sondern auch im Automobil- und Flugzeugsektor. Das Verfahren ist auch mit dem Eisenbahn-Bundesamt (EBA) genauso abgesprochen.

Weiterhin wehrt sich die Deutsche Bahn gegen den Vorwurf, die Ausbildung der Lokführer für diese Strecke sei mangelhaft. In der Pressemitteilung heißt es: „ Nur Lokführer, die sowohl in ETCS und auf den Fahrzeugen geschult wurden, sind im Einsatz. Jeder Lokführer wurde dafür fünf Tage ausgebildet: zwei Tage theoretisch, zwei Tage am Fahrsimulator und einen Tag auf der Strecke. Zum Start auf der neuen Strecke sind die Lokführer zusätzlich in Doppelbesetzung auf den Führerständen.“