Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat der Geschäftsführung der Nord-Ostsee-Bahn (NOB) kurzfristig mitgeteilt, dass sie an der für heute geplanten zweiten Verhandlungsrunde nicht teilnehmen wird und aus ihrer Sicht keinen weiteren Verhandlungsbedarf sieht. Damit bricht die Gewerkschaft den Lösungsprozess des Tarifkonfliktes einseitig ab und widerspricht ihren eigenen Aussagen in der ersten Verhandlungsrunde. „Diese Nachricht kam völlig überraschend. Wir haben uns im ersten Gespräch in vielen Dingen geeinigt und bekamen vom GDL-Bundesvorsitzenden Claus Weselsky signalisiert, dass die Gewerkschaft auch bereit ist, ihre bisherige Position zu verlassen, als Vorbedingung für das Schlichtungsverfahren die Akzeptanz des von ihr geforderten Bundesrahmentarifvertrags für Lokführer zu diktieren“, sagt NOB-Geschäftsführerin Martina Sandow und ergänzt: „Mir ist schleierhaft, warum die Gewerkschaft den Prozess einseitig abbricht. Für mich entsteht der Eindruck, dass der Bundesvorstand der GDL nur auf Druck seiner Basis in das Schlichtungsverfahren eingewilligt hat, welches er zuvor kategorisch ablehnte.“