Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) hat nach dem Abbruch der Tarifverhandlungen mit der Deutschen Bahn AG ihrem Verhandlungspartner am Samstag den Entwurf eines Verhandlungsprotokolls zugesendet. Darin hat die Gewerkschaft nach eigenen Angaben in neun Punkten aufgeführt, unter welchen Voraussetzungen die Tarifverhandlungen weitergeführt werden können und den Arbeitgeber aufgefordert, das Papier bis zur Sitzung des GDL-Hauptvorstands und der Tarifkommission in Frankfurt am morgigen Mittwoch falls erforderlich abzustimmen oder zu unterzeichnen. Anderenfalls werde sie ihren Gremien empfehlen die Streiks fortzusetzen. Der Arbeitskampf könnte rund 100 Stunden dauern, weil das Landesarbeitsgericht Hessen der GDL bereits 109 Stunden als recht- und verhältnismäßig bescheinigt hat.

Im Kern wiederhole die GDL in den neun Punkten ihre Forderungen vom Beginn der Tarifverhandlungen im Juli 2014. Die DB solle ohne Vorbedingungen den heutigen Flächentarifvertrag, der schon für 97 Prozent der Lokomotivführer in Deutschland gilt, um die Berufsgruppen Zugbegleiter, Bordgastronomen, Ausbilder/Trainer und Disponenten erweitern. Lokrangierführer sollen als Lokomotivführer in den Flächentarifvertrag integriert werden. Erfüllt die DB diese Bedingungen, ist die GDL bereit, die Tarifverhandlungen am 26. Februar 2015 fortzusetzen.