Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) setzt im Tarifkonflikt mit der Deutschen Bahn (DB) und ihren Wettbewerbern ihre Streiks bis einschließlich Donnerstag aus. Grund sei eine dreitägige Tagung des GDL-Hauptvorstandes heißt es auf Gewerkschaftskreisen.

Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer hatte zuvor Bahnunternehmen und GDL aufgefordert, den Tarifkonflikt unverzüglich zu lösen. „Ich appelliere an die Tarifpartner, sich sofort an den Verhandlungstisch zu setzen”, sagte Ramsauer. Diese Streiks schadeten nicht nur der Bahnbranche, sondern dem ganzen Land.

Die GDL will einheitliche Tarifstandards für etwa 26.000 Lokführer im Nah-, Fern- und Güterverkehr durchsetzen – egal, bei welchem Betreiber sie arbeiten. Eine Kernforderung sind einheitliche Einkommen auf dem Niveau der DB sowie fünf Prozent Aufschlag – auch bei den Bahn-Konkurrenten Abellio, Arriva, Benex, Keolis, Veolia und Hessische Landesbahn.

Die Bahn hat zuletzt ein Gespräch vorgeschlagen. Darin bot sie der GDL erstmals an, einen Rahmentarifvertrag für Lokführer auch schon abzuschließen, bevor sich die Gewerkschaft mit der Mehrzahl der Bahn-Konkurrenten geeinigt hat. Das jüngste Tarifangebot der Bahn enthält nun eine Einkommenserhöhung von rund fünf Prozent bei einer Vertragslaufzeit von 29 Monaten. Außerdem ist der Konzern bereit, im Regionalverkehr Lokführer zu übernehmen, die nach dem Betreiberwechsel eines Streckennetzes ihren bisherigen Arbeitsplatz verlieren. Weitgehend Einigkeit mit der GDL besteht laut DB bei den Schutzregeln für Lokführer, die aus Gesundheitsgründen ihren Beruf nicht mehr ausüben können.