Der Demografische Wandel in Deutschland fängt an, die allgemeine Leistungsfähigkeit des Nahverkehrs zu gefährden. Es gibt Warnungen vor einer zunehmend unterschiedlichen Nachfrageentwicklung des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV). Während in Großstädten und Ballungsräumen immer mehr Menschen Busse und Bahnen nutzen, gehen die Fahrgastzahlen in den ländlichen Regionen und in den Kleinstädten zurück. Dies liegt vor allem am Strukturwandel und den dadurch stark rückläufigen Schülerzahlen. Denn Schüler sind seit jeher die mit Abstand größte Kundengruppe des ÖPNV im ländlichen Raum. Der VDV (Verband Deutscher Verkehrsunternehmen) beobachtet die Nachfrageentwicklung im ÖPNV mit wachsender Sorge. „Allein im letzten Jahr sanken die Fahrgastzahlen im Regionalbusverkehr deutschlandweit um 1,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. In den Städten mit weniger als 100.000 Einwohnern ging die Nachfrage sogar um fast zwei Prozent zurück“, erklärt VDV-Präsident Jürgen Fenske. Das stellt die betroffenen Verkehrsunternehmen vor zunehmende Probleme, auch zukünftig in allen Regionen und kleinen Städten ein adäquates ÖPNV-Angebot zu gewährleisten. „Auf der einen Seite muss aus Gründen der Daseinsvorsorge ein Grundangebot an Nahverkehrsleitung vorhanden sein. Andererseits wird es vielerorts für die Unternehmen wirtschaftlich immer schwieriger, eine regelmäßige Bedienung aufrechtzuerhalten. Denn die Kosten für Fahrzeuge, Personal und für die Instandhaltung der Haltestellen sind fix, während die Nachfrage vor allem durch die schwindenden Schülerzahlen deutlich zurückgeht“, erklärt Fenske weiter. Der VDV wird eine Task Force einrichten, die zum Herbst dieses Jahres Vorschläge zur Lösung der Finanzierungsfragen und zu den zunehmenden Verteilungskonflikten in den Verkehrsverbünden erarbeiten sollen und fordert die Politik zum Handeln auf. Quelle: VDV