Lade- und Depotmanagement für Leipzigs Elektrobusse
Insgesamt 21 Elektrobusse sollen auf drei Linien bei den Leipziger Verkehrsbetrieben noch in diesem Jahr an den Start gehen. Damit die neuen vollelektrischen Busseeffizient und kostengünstig geladen werden, setzen die LVB auf das Lademanagementsystem des INIT Tochterunternehmens CarMedialab. Von der INIT Mobility Software Solutions GmbH, einem weiteren Unternehmen der INIT, stammt das Depotmanagementsystem, das jetzt mit der Umstellung auf Elektrobusse ein Update erfährt und mit dem Lademanagement vernetzt wird. Anwendung findet dabei die neue Schnittstelle VDV463 für den Datenaustausch zwischen Lademanagement, Depotmanagement und Leitsystem, die unter Mitarbeit von CarMedialab entwickelt und erst im Juni veröffentlicht wurde.
Generell wird Interoperabilität im System der LVB großgeschrieben. So kommt für die Vorkonditionierung der Elektrobusse die Schnittstelle VDV 261 zum Einsatz und für die Kommunikation mit der von Siemens gelieferten Ladeinfrastruktur das Open Charge Point Protocol (OCCP) in der Version 1.6 und zukünftig auch 2.0.1.
Bis zum Jahresende ist der vollständige Einsatz der Elektrobusse auf drei Linien geplant. Für 2022 ist eine weitere Linie in der Planung. Dafür beschaffen die LVB weitere zehn Gelenkbusse. Zum Laden und Abstellen errichtendie LVB ein neues Busdepot auf dem Betriebshof Lindenau im Leipziger Westen mit Ladestellen aus. Weitere Lademöglichkeiten entstehen an Endhaltestellen, an denen die Akkus auf dem Dach während der Wendezeit in rund sechs bis achtMinuten nachgeladen werden können.
Kosteneffiziente Ladevorgänge
Zunächst circa 40
Ladepunkte im Depot und auf der Streckewerden künftig eingesetzt, die es zu
koordinieren gilt. Alle Ladepunkte werden vom Lademanagementsystem MOBILEcharge
in Bezug auf ihre Verfügbarkeit und Funktionstüchtigkeit überwacht. Darüber
hinaus steuert MOBILEcharge sämtliche Ladevorgänge. Die Vernetzung mit dem
Depotmanagement ermöglicht es, mit weniger Energie und damit batterieschonender
zu laden, da die Informationen über die Standzeiten vorliegen und somit der
gesamte Zeitraum für den Ladevorgang genutzt werden kann. In der Zukunft soll die
Berücksichtigung tageszeitabhängiger Energietarife dafür sorgen, dass
kosteneffizient geladen werden kann, und zwar genau so viel, wie für den
nächsten Umlauf benötigt wird.Dadurch mindert MOBILEcharge zudem den
Gesamtenergiebedarf.
Die erforderlichen Informationen über den Rest-Ladezustand erhält MOBILEcharge in Echtzeit ebenfalls über die Schnittstelle VDV 463 von einem Dritt-ITCS.
Optimierte Umlaufzuteilung
Den Ladeplan, also die
Information, welcher Bus wann mit welchem Ladezustand das Depot verlassen muss,
erhält MOBILEcharge vom Depotmanagement eMOBILE-DMS der INIT Mobility Software
Solutions GmbH (ehemals initperdis), das sich in Leipzig bereits für die
Disposition der 165 Dieselbusse und Straßenbahnen bewährt hat und nun um
Funktionalitäten rund um E-Mobilität erweitert wird. Dazu gehört die
automatische Fahrzeugzuteilung, die nun nicht nur die Stellplätze und die
allgemeine Fahrzeugqualifikation berücksichtigt, sondern auch Reichweiten und
Ladekapazitäten der neuen E-Busse. Dabei kann in Echtzeit auf unvorhergesehene
Ereignisse, beispielsweise Ladeabbrüche, reagiert und die Einsatzplanung
dementsprechend angepasst werden.
„Wir freuen uns, dass wir unseren langjährigen KundenLeipziger Verkehrsbetriebe nun auch bei der Technologie-Einführung der Elektromobilität im Busbereich mit unserer Expertise unterstützen dürfen. Mit den Systemen für Lade- und Depotmanagement verfügen die LVB bereits über zwei wichtige Systeme aus unserer Gesamtlösung für E-Mobilität, die ihnen die Einführung der neuen Fahrzeuge erleichtern werden“, erläutertder Geschäftsführer der INIT Mobility Software Solutions GmbH Ulrich Schmidt.
Quelle/Foto: INIT Mobility Software Solutions GmbH