Die Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachsen (LNVG) hat Alstom in Stendal damit beauftragt, von 2021 bis 2026 169 Bombardier-Doppelstockmittelwagen zu modernisieren. Die Fahrzeuge, die bei den Bahnunternehmen Metronom und der DB-Tochtergesellschaft Start Unterelbe rollen, sind 15 bis 18 Jahre alt und haben damit etwa die Hälfte ihrer Lebensdauer erreicht. Laut LNVG-Geschäftsführerin Carmen Schwabl werden in diese Wagen rund 27 Millionen Euro investiert. „Die Fahrgäste bekommen dafür eine Qualität, die fast an Neubauten heranreicht“, betonte sie.

Das Material für den Umbau stammt von Bombardier. In die Wagen werden komplett neue Sitze eingebaut, insgesamt rund 24.000 Stück. Die Sitze bekommen Klapptische mit Laptop-Halterung. An den Vierer-Sitzgruppen lässt die LNVG Steckdosen einbauen. Die Wagen werden zudem mit Videoaufzeichnung ausgerüstet. Umgestaltet werden auch die WCs, hier kommen unter anderem Duftspender zur Verbesserung des Raumklimas zum Einsatz. Eine neue Gestaltung soll Vandalismus vorbeugen. Künftig leuchten in den Wagen energiesparende LED-Lampen. Der Einstiegsbereich wird heller ausgeleuchtet. Ebenso werden die Fahrzeuge mit Informationsmonitoren ausgerüstet, auf denen in Echtzeit Informationen zur jeweiligen Zugfahrt dargestellt werden. Für blinde und stark sehbehinderte Fahrgäste werden Tastleisten an den Türflügeln nachgerüstet. Pro Waggon werden bei der Erneuerung 1,8 Kilometer Kabel eingezogen.

In der vorher ausgeschriebenen „Hauptuntersuchung XL Doppelstockwagen (HU XL Dosto)“ hat die LNVG 2019 Bombardier damit beauftragt, 37 Lokomotiven, 37 Steuerwagen und die ersten 14 Mittelwagen für rund 80 Millionen Euro zu überarbeiten. Dieser Auftrag hat laut LNVG einen Wert von rund 80 Millionen Euro. Zukünftig werden alle Wagen ein einheitliches Erscheinungsbild haben. (pm/roe)

Foto: LNVG