Die Kunden der sechs großen Bahn-Konkurrenten müssen sich heute (28. März) auf Behinderungen gefasst machen. Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) kündigte am Sonntag an, den Zugverkehr der privaten Bahngesellschaften von 2.30 Uhr an für 24 Stunden lahmlegen zu wollen. Ausgenommen davon ist ausdrücklich die Deutsche Bahn (DB), mit der die Gewerkschaft am Samstag erneut über einen bundeseinheitlichen Rahmentarifvertrag und zusätzliche Leistungen der DB verhandelte.

Die sechs großen Privatbahnen, die etwa 15 bis 20 Prozent des Personenverkehrs abdecken, nehmen an den Tarifverhandlungen nicht teil. Von dem Streik betroffen sind der GDL zufolge die Privatbahnen Abellio, Arriva Deutschland, Benex, Keolis Deutschland, Veolia Verkehr und die Unternehmen der Hessischen Landesbahnen. Auch die etwas kleineren Anbieter Ostdeutsche Eisenbahn (Odeg) und die Vogtlandbahn fahren nicht. Die GDL begründete den Schritt mit der Weigerung der Privatbahnen, über einen Rahmentarifvertrag nach der Vorstellung der Gewerkschaft zu verhandeln.

„Die Sturheit der Arbeitgeber führt dazu, dass der Tarifkonflikt erneut auf dem Rücken der Reisenden ausgetragen werden muss“, meint GDL-Chef Claus Weselsky, „die Arbeitgeber lassen uns keine andere Wahl, als das Ziel gleicher Lohn für gleiche Arbeit mit einem Streik durchzusetzen.” Die GDL fordert von den Privatbahnen ein einheitliches Mindesteinkommen und gleiche Arbeitsbedingungen für alle rund 26 000 Lokführer auf dem Niveau des Marktführers Deutsche Bahn sowie eine bessere Absicherung bei Berufsunfähigkeit.

Derweil machten die GDL und die DB bei ihren Tarifverhandlungen in Berlin nach eigenen Angaben Fortschritte. Die Gespräche sollen am 7. und 8. April fortgesetzt werden.