Der Deutsche Bahnkunden-Verband (DBV) fordert statt einer Autobahnausfahrt durch ein Berliner Wohngebiet einen neuen Messebahnhof zu bauen. Laut DBV hat Die Deutsche Einheit Fernstraßenplanungs- und -bau GmbH (DEGES) erst kürzlich ihre Planungen für die neue Autobahnanbindung des Berliner Messegeländes vorgestellt.

Unmittelbar negativ von diesen Planungen betroffen ist die Siedlung Eichkamp am südwestlichen Rand des Messegeländes. Das Autobahndreieck Funkturm soll damit entlastet werden und Ziel- und Quellverkehr der Autos und Lkw vom Messegelände um dieses Nadelöhr herumgeführt werden. Für den DBV-Regionalverband Berlin ist diese Autobahnanbindung nicht zielführend. Die Verkehrsprognosen, die der Planung zugrundliegen, sagen ein weiteres Ansteigen der Verkehrsmengen voraus. Damit wird die Berliner Innenstadt durch noch mehr Straßenverkehr belastet.

Es widerspricht den derzeitigen verkehrspolitischen Maßnahmen zur Förderung des ÖPNV und des Fuß- und Radverkehrs, wenn dem motorisierten Straßenverkehr noch mehr Raum zur Verfügung gestellt wird.

Stattdessen fordert der DBV den Bau eines Messebahnhofs parallel zum S-Bahnhof Messe Nord (ehemals Witzleben) mit kurzen Fußwegen zum Messegelände an den vorhandenen Fernbahngleisen. Für einen solchen Fern- und Regionalbahnhof mit einem Inselbahnsteig sei dort genug Platz vorhanden. Profitieren würde nicht nur das Messegelände, sondern auch der nahe gelegene Zentrale Omnibusbahnhof (ZOB). Dieser “Messebahnhof Berlin“ läge so zentral, dass er vom Westen Richtung Potsdam/Magdeburg, von Nordwesten über Spandau Richtung Hannover/Hamburg, von Norden über Jungfernheide/Gesundbrunnen Richtung Ostsee und Polen (Stettin) und von Süden vom Flughafen BER direkt mit Regional- und Fernzügen erreichbar wäre. Im Gegensatz zum Autobahnanschluss wäre der städtebauliche Eingriff auf vorhandenem Eisenbahngelände minimal.

Quelle: DBV; Foto: Messe Berlin