Im Zusammenhang mit der Lärmaktionsplanung hat das Umwelt­bundesamt jetzt neue Zahlen vorgestellt: Danach sind allein in den Ballungsräumen und an den Hauptverkehrsstrecken über zehn Millionen Menschen durch Straßenlärm von mehr als 55 Dezibel betroffen sowie 8,2 Millionen durch Schienenlärm. Das Bemerkens­werte der neuen Statistik ist, dass nachts mehr Menschen Bahnlärm ausgesetzt sind als Straßen- und Fluglärm zusammengenommen. So kommen in den Abend- und Nachtstunden zwischen 22 Uhr und 6 Uhr morgens 6,543 Millionen Menschen mit Schienenlärm in Kontakt gegenüber 5,935 Millionen von Straßenlärm Betroffenen.

Wie kann das sein, wo doch der Anteil der Menschen, die an Bahn­linien leben, nur ein Fünftel der Bevölkerung ausmacht, während drei Viertel der Bevölkerung dem Straßenverkehr ausgesetzt sind?

Die konkrete Erfassung macht deutlich, dass insbesondere der Schienengüterverkehr in den Nachtstunden die Siedlungsgebiete aktiv verlärmt und die immensen Lautstärken weit in die Wohnumgebungen eindringen, wodurch eine Vielzahl von Personen betroffen ist.