Wegen einer technischen Störung an der Strecke verkehren auf dem Abschnitt zwischen Rastatt und Karlsruhe zurzeit keine Züge. Züge des Fernverkehrs wenden je nach Betriebslage in Baden-Baden beziehungsweise Rastatt. Zwischen Rastatt und Baden-Baden ist ein Busnotverkehr eingerichtet. Internationale Züge von und nach Paris verkehren nicht über Strasbourg und Karlsruhe und halten ersatzweise in Saarbrücken und Mannheim. Davon ist nicht nur der Reiseverkehr, auch der Güterverkehr liegt auf dieser wichtigen Nord-Süd-Magistrale lahm. Nach einer Sichtung der Lage ist davon auszugehen, dass die derzeit bestehende Sperrung der Strecke zwischen Rastatt und Baden-Baden länger andauert und sich mindestens über ein bis zwei Wochen erstrecken wird.

Dass nun alle Signale auf Halt für den mitteleuropäischen Nord-Süd-Schienengüterverkehr stehen, sei der traurige Höhepunkt eines Missmanagements, den die Politik und die DB zu verantworten haben, erklärt das Netzwerk Europäischer Eisenbahnen (NEE) in einer Pressemeldung. Eine Havarie an einer Baustelle auf einer Hauptstrecke wie in Rastatt mag vorkommen, aber die gleichzeitige baubedingte Sperrung aller halbwegs leistungsfähigen Strecken, die umgeleitete Verkehre in einer solchen Situation aufnehmen könnten, „darf einfach nicht vorkommen,“ so NEE-Vorstandsmitglied Michail Stahlhut. „Bekanntermaßen dürfen Notausgänge auch nicht abgeschlossen oder zugestellt werden!“

DB-Infrastrukturvorstand Ronald Pofalla müsse nun sofort für ein funktionierendes Krisenmanagement für die industriewichtigen Güterverkehre sorgen, sonst sei die Angelegenheit binnen kürzester Zeit ein Fall für den Bundesverkehrsminister und die EU-Verkehrskommissarin.