In einer Pressemeldung geht die Schweizer Hupac AG auf ihre Jahrestagung in Zürich am 1. Juni 2018 ein. Eine Frage stand dabei im Mittelpunkt: Wie gewinnt man das Vertrauen in den Kombinierten Verkehr nach Rastatt zurück? Hupac Präsident Hans-Jörg Bertschi machte deutlich, dass „die 7-wöchige Streckensperrung von Rastatt im Herbst 2017 nicht nur das Betriebsergebnis der Hupac Gruppe beeinflusst hat, sondern auch zu einem Vertrauensverlust in die Zuverlässigkeit des Schienengüterverkehrs geführt hat“. Bertschi plädierte für Qualitätssteigerungen durch Investitionen in die gesamte Wertschöpfungskette des intermodalen Verkehrs sowie für glaubwürdige, korridorweite Back-up-Lösungen und Notfallpläne. Darüber hinaus forderte er eine wirksame Koordinierung der Infrastrukturarbeiten.

Die Investitionen der Hupac in diesem Bereich umfassen

Ersatzwagen in einer Grössenordnung von 10 Prozent der gesamten Flotte,

Multisystemlokomotiven,

Kapazitätsmanagement-Tools und

ein neues Zugverfolgungssystem mit GPS-Geofencing-Technologie.

„Wir gehen davon aus, dass sich der positive Trend des Kombinierten Verkehrs mit dem neuen Korridor-Setup inklusive Gotthard- und Ceneri-Basistunnel, dem Ausbau der Infrastruktur auf 4-Meter-Profil und 740 m Zuglänge sowie zusätzlichen Terminalkapazitäten fortsetzen und sogar noch weiter steigen wird“, so Bertschi.

Bertschi berichtete auch über den Stand des von DB Netz und dem Korridor Rhein-Alpen mit Unterstützung der EU-Kommission initiierten „Rastatt-Lernprozesses“. Erste Ergebnisse sind ein Notfallmanagement-Handbuch der europäischen Infrastrukturbetreiber und eine kürzlich unterzeichnete Ministererklärung zur Verbesserung des Güterverkehrs auf den Schienengüterverkehrskorridoren Rhein-Alpen und Nordsee-Mittelmeer.

Laut Frank Sennhenn, Vorstandsvorsitzender der DB Netz, der nicht persönlich an der Veranstaltung teilnehmen konnte, würde die im Notfallmanagement-Handbuch vorgesehene Umleitungsübersicht bis Ende 2018 fertiggestellt und mit den Eisenbahnunternehmen abgestimmt. Im operativen Bereich erprobt der Korridor Rhein-Alpen ein grenzüberschreitendes Verkehrsmanagement-Tool „Park or Run“, das den Informationsaustausch und die Entscheidungsfindung zwischen nationalen Verkehrsleitzentralen unterstützt.

Foto: Hupac