PRO BAHN kritisiert pauschale Einstellung des SPNV in Schleswig-Holstein
Der Fahrgastverband PRO BAHN kritisiert in einer Pressemitteilung die pauschale Einstellung des Schienenpersonennahverkehrs (SPNV) in Schleswig-Holstein auf den Bahnstrecken der DB Netz als unangemessen und nicht nachvollziehbar. Die Einstellung des SPNV auf der Bahnstrecke Neumünster – Elmshorn und später auch auf der Bahnstrecke Itzehoe – Elmshorn infolge äußerer Auswirkungen durch den Sturm „Xavier“ sind begründet gewesen, die Einstellung des SPNV auf allen mit Diesel-Triebwagen betriebenen Bahnstrecken hingegen nicht.
„Die Gewährleistung der Sicherheit im Bahnverkehr hat auch aus unserer Sicht unbestritten die höchste Priorität“, so Stefan Barkleit, Landesvorsitzender des PRO BAHN-Landesverbandes Schleswig-Holstein/ Hamburg. „Der Verzicht auf die bei anderen Sturmlagen angewendete Vorsichtsmaßnahme der Reduzierung der Höchstgeschwindigkeit, die offenbar erst am späten Abend ermöglichten Erkundungs-Fahrten und die pauschale Einstellung des SPNV sind in der Konstellation einmalig und unangemessen.“
„Die Fahrgäste verstehen, dass der Bahnverkehr bei einer Sturmlage wie durch den Sturm ‚Xavier‘ nicht auf die Minute pünktlich ist. Das Interesse der Fahrgäste ist es, auch bei einer Sturmlage ihr Ziel noch zu erreichen. Dafür brauchen die Fahrgäste eine qualitativ gute Fahrgast-Information”, ergänzt Karl-Peter Naumann, Ehrenvorsitzender des Fahrgastverbandes PRO BAHN. „Dies ist am Donnerstag Nachmittag, 5. Oktober, nicht der Fall gewesen – der Bahnverkehr ist eingestellt und die über die Informations-Medien der DB ausgeführte Fahrgast-Information qualitativ nicht gut gewesen.“
Dass es auch anders funktioniert, hat die AKN auf den von ihr betriebenen Bahnstrecken Neumünster – Kaltenkirchen – Hamburg-Eidelstedt, Ulzburg Süd – Norderstedt Mitte und Elmshorn – Ulzburg Süd gezeigt. Auch auf den von der AKN betriebenen Bahnstrecken ist es auch zu äußeren Einwirkungen durch den Sturm „Xavier“ gekommen – diese sind so schnell wie möglich beseitigt und der reguläre 20-Minuten-Takt auf den Bahnstrecken Neumünster – Kaltenkirchen – Hamburg-Eidelstedt und Ulzburg Süd – Norderstedt Mitte weiter angeboten worden. Die Züge der AKN sind sicher nicht auf die Minute pünktlich gewesen, sie sind jedoch gefahren.
Ein Dank gilt allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern – den Aufräum-Trupps auf den Bahnstrecken, den Triebfahrzeugführern, den Zugbegleitern, den Mitarbeitern an der Information und in den Reisezentren sowie bei den Verkehrsunternehmen und Verkehrsverbünden -, die sich am Donnerstag und am Freitag dafür eingesetzt haben, dass die Fahrgäste noch ihr Ziel erreichen und die dafür notwendige qualitativ gute Fahrgast-Information erhalten.