Angesichts der andauernden Sperrung der Rheintalstrecke bei Rastatt fordert der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) eine unbürokratische finanzielle Hilfe des Bundes für die betroffenen Eisenbahnunternehmen. „Der Streckenabschnitt ist ein neuralgischer Punkt für das gesamte europäische Eisenbahnnetz. Eine wochenlange Sperrung hat katastrophale Folgen insbesondere für die umfangreich betroffenen Güterbahnen“, so VDV-Geschäftsführer Dr. Martin Henke.

Verschärft wird die ohnehin prekäre Situation dadurch, dass auch mögliche Umleitungsstrecken von baubedingten Sperrrungen betroffen sind. „Es gibt praktisch keine Verkehrsrelation, auf der die umzuleitenden Verkehre wirtschaftlich durchgeführt werden könnten. In der Folge wird der Verkehr auf andere Verkehrsträger abwandern, vor allem auf die Straße, und die Eisenbahnunternehmen verlieren massiv Kunden und blieben auf den Fixkosten sitzen“, so Henke weiter. Angesichts der ohnehin schwierigen Kosten- und Erlössituation des Schienengüterverkehrs könnte die Situation aus Sicht des VDV für einige Unternehmen existenzbedrohend werden.

Der Verband appelliert deshalb an den Bund als Verantwortlichen für den Bundesschienenwegeausbau, kurzfristige und unbürokratische finanzielle Hilfe zu leisten. „Den betroffen Eisenbahnunternehmen ist kurzfristig nicht durch Problemanalyse und gegenseitige Schuldzuweisung zu helfen, sondern durch finanzielle Unterstützung. Die notwendigen Schlussfolgerungen für die Neubaumaßnahmen der Zukunft müssen danach erörtert werden“, so Henke abschließend.