In einer Pressemitteilung wird informiert, dass der Schweizer Bundesrat in einem Bericht verschiedene Eignermodelle für SBB Cargo AG dargestellt und bewertet hat. Der Bericht wurde vom Bundesrat in seiner Sitzung vom 1. November 2017 gut geheißen.

Die SBB Cargo AG ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der SBB AG. Das internationale Transitgeschäft lagerte SBB Cargo AG 2011 in die Tochtergesellschaft SBB Cargo International AG aus und öffnete das Aktionariat zu 25 Prozent für die im alpenquerenden Schienengüterverkehr tätige Schweizer Unternehmensgruppe Hupac AG.

Folgende Eignermodelle für SBB Cargo AG sind „durchgespielt“ worden: Status Quo Modelle innerhalb des SBB-Konzerns, Verselbständigung und Unterstellung von SBB Cargo beim Bund sowie eine vollständige Privatisierung. Alle Modelle sehen eine Aufwertung des Verwaltungsrats von SBB Cargo AG vor. Dieser soll eigenständige Kompetenzen in strategischen Fragen erhalten und durch Personen ergänzt werden, die von der SBB unabhängig sind. Im Ergebnis haben Modelle mit einer vollständigen Privatisierung von SBB Cargo oder einer Mehrheitsbeteiligung Dritter schlechter abgeschnitten als der Status Quo. Sie bergen das Risiko, dass unternehmerische Aspekte einseitig in den Vordergrund rücken und die Angebote von SBB Cargo stark abgebaut würden – mit nachteiligen Folgen für die Wirtschaft sowie die Verkehrs- und Umweltpolitik der Schweiz. Modelle mit einer Minderheitsbeteiligung Dritter und einer staatlichen Mehrheit schließen insgesamt am besten ab.

Aus Sicht des Bundesrates soll SBB Cargo AG als Tochtergesellschaft im SBB-Konzern verbleiben. Zudem soll der Verwaltungsrat von SBB Cargo AG gestärkt und seine Unabhängigkeit erhöht werden. Er ist durch externe Dritte zu ergänzen, und das Präsidium ist durch einen Dritten zu besetzen. Als Mehrheitsaktionärin von SBB Cargo AG stellt die SBB die Mehrheit der Verwaltungsratsmitglieder. Weiter sollen Partner oder Großkunden von SBB Cargo AG langfristig über eine substanzielle Minderheitsbeteiligung am Aktienkapital eingebunden werden.

SBB Cargo International hat sich als Tochtergesellschaft von SBB Cargo und Hupac etabliert. Die Aktionäre können grundsätzlich die von ihnen angestrebte Strategie in eigener Regie umsetzen. Zu diesem Zweck können sie auch die Mehrheit an SBB Cargo International oder das gesamte Unternehmen veräußern. Dafür sieht der Bundesrat zurzeit keinen Anlass. In einer längerfristigen Perspektive hält es der Bundesrat jedoch für denkbar, dass die Mehrheit an SBB Cargo International veräußert oder die Gesellschaft vollständig privatisiert wird.