Bild: DB Netz AG

Der Petersbergtunnel zwischen Ediger-Eller und Neef hat das Ende seiner technischen Nutzungsdauer erreicht. Daher wird die über 135 Jahre alte Röhre erneuert und an die heutigen technischen Anforderungen angepasst. Die Arbeiten begannen am 6. Mai 2017 mit dem Umbau des gesamten Baubereichs zu einem eingleisigen Abschnitt.

Die Arbeiten werden mit der sogenannten „Tunnel-im-Tunnel-Methode“ durchgeführt. Die Züge fahren in dieser Zeit auf nur einem Gleis, das für die Bauarbeiten in die Tunnelmitte verlegt wird. Innerhalb des Tunnels und im Bereich der südlichen Stützwand wird für die Bauphase eine Schutzeinhausung errichtet. Diese Vorgehensweise wird erstmalig in Deutschland auf einer elektrifizierten Strecke umgesetzt. Im Zwischenraum von Schutzeinhausung und Tunnel wird gearbeitet, während der Zugverkehr auf einem Gleis weiterrollt. Zur Aufweitung des Tunnels werden während der Zugpausen teilweise auch Sprengungen durchgeführt. Die Tunnelröhre wird am Tunnelanfang und am Ende um insgesamt 20 Meter verlängert.

Auf der „Moselstrecke“ von Koblenz über Trier nach Perl passieren die Züge zwischen dem Bahnhof Ediger-Eller und dem Haltepunkt Neef den Petersbergtunnel. Der zweigleisige Tunnel wurde 1879 in Betrieb genommen und 1970 mit einer Oberleitung ausgestattet. Nach über 135 Jahren entspricht er jedoch nicht mehr den heutigen technischen Anforderungen.

Daher wird die 367 Meter lange Röhre verbreitert und mit einer neuen Innenschale aus Stahlbeton versehen. Dieser wasserundurchlässige Beton bietet einen größeren Schutz vor Verwitterung und verhindert Nassstellen innerhalb des Tunnels. Durch die Verbreiterung des Tunnels kann auch der Abstand zwischen den beiden Gleisen vergrößert werden. Bisher beträgt der Gleisabstand 3,5 Meter, zukünftig vier Meter. Zusätzlich zur Tunnelverbreiterung wird auch die etwa 70 Meter lange südliche Stützwand zurückgebaut und rund zwei Meter nach außen versetzt, um den erforderlichen und regelkonformen Gleisabstand zu erhalten.

Durch das Tunnel-im-Tunnel-Verfahren reduziert sich die Vollsperrung der Strecke zwischen Koblenz und Trier auf lediglich jene vier Wochen, in denen die Einhausung und das neu verlegte Gleis in der Tunnelmitte entfernt werden.

Quelle: Deutsche Bahn, Süddeutsche Zeitung