Mehr als 60.000 Wagen haben die privaten Güterwagenhalter in den vergangenen Jahren mit Flüsterbremsen ausgestattet. Ihre Flotten fahren pünktlich zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember komplett lärmreduziert auf Deutschlands Schienennetz.

„Die Umstellung der Flotten auf Flüsterbremsen war mit milliardenschweren Investitionen und großem organisatorischen Aufwand unserer Mitgliedsunternehmen verbunden. Wir sind stolz darauf, damit die von unseren Wagen ausgehende Lärmemission halbiert zu haben. Jetzt erwarten wir, dass diese Anstrengungen auch zu einem hörbaren Erfolg für die von Schienenlärm betroffenen Anwohnerinnen und Anwohner geführt werden“, sagt Malte Lawrenz, Vorsitzender des Wagenhalterverbandes VPI.

Genau das sieht Lawrenz für das kommende Jahr gefährdet.   Aus den im Verband organisierten Unternehmen treffen aktuell Meldungen ein, dass erste Kunden prüfen, moderne leise Wagen abzumieten und stattdessen wieder mit alten lauten Wagen zu fahren. Seit der der Ankündigung des BMVI, die Missachtung des Schienenlärmschutzgesetzes 2021 nicht zu sanktionieren, könnte sich der Einsatz alter, preisgünstiger Wagen wieder lohnen, so die Kalkulation mancher Wagenmieter. „Das führt zu unnötig mehr Lärm auf der Schiene und zu einem Wettbewerbsnachteil für die Halter, die ihre Flotten gesetzeskonform zum diesjährigen Fahrplanwechsel umgerüstet haben“, kritisiert Lawrenz. Halter wie vom Schienenlärm Betroffene hätten zu Recht auf eine konsequente Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben ab 2021 vertraut.

Quelle: VPI; Foto: Deutsche Bahn AG/Pablo Castagnola