„Was die Menschen jetzt erwarten, ist ein Konzept der Regierung, wie der Schienenverkehr der Zukunft aussehen soll“, meint Allianz pro Schiene-Geschäftsführer Dirk Flege. Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) könne nach der Diskussion um die Winter-Qualität des Bahnverkehrs, „nicht einfach zur Tagesordnung überzugehen“. Es reiche nicht aus, die „jahrelange Sparpolitik“ lediglich anzuprangern. „Wir brauchen eine breite gesellschaftliche Debatte, was für einen öffentlichen Verkehr wir in den kommenden Jahrzehnten haben wollen. Das ist keine Fragestellung, die die Politik an die Börse delegieren kann. Auf jeden Fall müssen Fahrgast- und Umweltverbände in diesen Dialog mit einbezogen werden“, fordert Flege. Der Allianz pro Schiene-Geschäftsführer erinnert daran, dass die Bahnreform 1994 mit zwei großen Zielen verknüpft worden sei: Neben der Entlastung des Bundeshaushaltes sei es den Reformern damals auch darum gegangen, mehr Verkehr auf die Schiene zu verlagern. „Eine konkrete Strategie des Bundes, wie der Schienenverkehr gestärkt werden kann, fehlt aber bis heute“, kritisiert Flege. Lediglich für den Güterverkehr gebe es mit dem unter der Großen Koalition verabschiedeten „Masterplan Güterverkehr und Logistik“ einen Ansatz. „Für den Personenverkehr auf der Schiene gibt es von Regierungsseite keine Ziele, keine Visionen, keine Strategie“, urteilt Flege.