Der Dinslakener Verkehrstechnik-Spezialist PINTSCH sieht nach dem Abschluss der Übernahme des Weichenantriebsherstellers WOLBER eine ideale Ausgangsposition für weiteres Wachstum. „Mit den innovativen und besonders robusten Weichenantrieben von WOLBER ergänzen wir unser Portfolio für Gleisinfrastrukturlösungen um eine enorm wichtige Komponente, die bei einer Vielzahl unserer Projekte für den Ausbau und die Sicherheit der Schieneninfrastruktur eingesetzt werden kann“, erklärt Tilo Brandis, Geschäftsführer der PINTSCH GmbH.

Zuverlässige Weichenantriebe mit geringem Wartungsaufwand

Die elektromechanischen Weichenantriebe von WOLBER zeichnen sich durch besonders hohe Verfügbarkeit aus, da sie nicht hydraulisch gesteuert werden. Eine integrierte mechanische Verriegelung der anliegenden Weichenzunge und der modulare Aufbau garantieren eine besonders hohe Verfügbarkeit und Betriebssicherheit der Weichensysteme. Dies gilt auch bei widrigen Bedingungen, da sich alle wesentlichen Bauteile im Weichenantriebsgehäuse befinden. Somit kommt es seltener zu Weichenstörungen. Darüber hinaus erleichtert der interne Aufbau die den Wartungsaufwand, da gerade die empfindlichen Klammerspitzenverschlüsse nicht freiliegen und somit nicht Wind und Wetter ausgeliefert sind. Der modulare Aufbau sorgt zudem dafür, dass sich einzelne Baugruppen im Antrieb direkt vor Ort reparieren oder austauschen lassen.

Mittelpositionierung für Sicherheit und ein lückenloses Schotterbett

Im Gegensatz zu vielen weiteren Weichenantrieben, die am Markt verfügbar sind, werden die Weichentriebe von WOLBER zwischen den Schienen montiert. Durch diese Mittelpositionierung des Weichenantriebs entfällt bei einem Austausch des Gleisbetts die Demontage des Antriebs. Das spart Zeit und Kosten bei Gleisarbeiten. Zudem erhöht sich dadurch die Arbeitssicherheit am Gleis, da nebenliegende Antriebe auch immer in die Rangierwege ragen. Darüber hinaus spart diese Positionierung Kosten für Einfassungen und sorgt generell für ein stabileres Gleisbett sowie eine fester liegende Weiche. Denn im Gegensatz zu nebenliegenden Weichenantrieben ist es nicht notwendig, für den Zugang zum Antriebsverschluss auf Schotter im Schwellenfach zu verzichten.

 Einsatz in vielfältigen Anwendungsbereichen

Neben großen Bahnbetriebshöfen, Rangierstellwerken sowie Werks- und Industriebahnen plant PINTSCH den Einbau der WOLBER-Antriebe auch auf mehreren Regionalstrecken, die aktuell auf digitale Gleisinfrastruktur umgestellt werden. „Gerade bei etwas beengten Verhältnissen sind die Weichenantriebe von WOLBER erste Wahl, da die nebenliegenden Antriebe aufgrund ihrer Bauform nicht den erforderlichen Platzbedarf bieten“, erklärt PINTSCH-Geschäftsführer Brandis. Auch im Hinblick auf die Modernisierung von Bestandssystemen sieht er Potenzial: „Bis ein Altsystem durch einen neuen Antrieb ersetzt ist, vergehen gerade einmal höchstens drei Stunden. So lassen sich hunderte Weichen ohne große Beeinträchtigungen des Bahnverkehrs zügig modernisieren“, ergänzt Brandis.

Marktchancen sollen vor allem international genutzt werden

Die Weichenantriebe von WOLBER sind bereits erfolgreich u.a. in England, der Schweiz und Belgien installiert worden. Auch in Italien, Frankreich und den Niederlanden bieten sich einige Marktchancen für die WOLBER-Antriebe. Gerade die vielfältigen Gleisinfrastrukturprojekte, die aktuell in ganz Europa vorangetrieben werden, um dem Schienenverkehr im Rahmen der EU-geförderten Mobilitätswende einen größeren Vorrang zu geben, bieten PINTSCH und WOLBER nun einige Möglichkeiten zur aktiven Produktvermarktung. Hinzu kommt die problemlose Anpassung der Technik an andere Spurweiten und Schienenformen. „Für den infrastrukturell so bedeutenden Gleisausbau bieten wir ein breites Lösungsportfolio, das wir mit WOLBER sinnvoll ergänzt haben. Damit bauen wir unsere führende Rolle als Anbieter digitaler Stellwerke sowie von Rangier- und Bahnübergangstechnik gezielt aus und heben durch die extrem zuverlässigen Weichenantriebe von WOLBER weitere wichtige Marktpotenziale“, betont Brandis.

Quelle: Pintsch; Symbolbild: Erich Westendarp auf Pixabay