VPI appelliert an Schienenbeauftragten Enak Ferlemann, die Arbeitsfähigkeit der europäischen Instandhaltungswerkstätten zu erhalten.

 „Ohne Instandhaltung und Bedarfsreparaturen von rollendem Material droht der Schienengüterverkehr und damit wichtige Lieferketten für die Versorgung von Bevöl­kerung und Wirtschaft ins Stocken zu geraten. Werkstätten sind für den Schienengü­terverkehr systemrelevant“, mahnt Malte Lawrenz, Vorsitzender des VPI. Er hat sich deshalb mit der Bitte an den Schienenbeauftragten der Bundesregierung, Enak Ferlemann, gewandt, sich dafür einzusetzen, dass die Instandhaltungswerkstätten arbeitsfähig bleiben – in Deutschland, aber auch EU-weit.

Wagenhalter sind auf ein europaweit funktionierendes Netz von Werkstätten angewiesen. Vorbeugende Quarantäne für Werkstattpersonal würde die Verfügbarkeit von Güterwagen und damit auch den Schienengüterverkehr insgesamt spürbar einschränken. Wagen, die einen betriebsgefährdenden Mangel aufweisen, müssen von Werkstätten umgehend instandgesetzt werden können. Gestern haben in Frankreich bereits zahlreiche Reparaturwerkstätten für Güterwagen ihre Tore geschlossen. Dies geschah offensichtlich als Folge der von der französischen Regierung zur Eindämmung der Corona-Pandemie verkündeten Ausgangssperre.

Der VPI regt in diesem Zusammenhang außerdem an, den zuständigen Behörden zu ermöglichen, gesetzlich vorgeschriebene Prüfungen der Güterwagen um drei bis sechs Monate zu verlängern, etwa für Tankprüfungen bei Kesselwagen oder für Untergestell Revisionen. Halter wären andernfalls gezwungen betroffene Wagen aus dem Betrieb zu ziehen.

Im VPI sind über 150 Instandhaltungswerkstätten organisiert. Ebenso wie die Wa­genhalter stellen sie sich gewissenhaft auf die Situation ein und ergreifen entspre­chende Maßnahmen. Sie bemühen sich mit verstärkter Umsicht beim Thema Hygiene und physischem Abstand zwischen Mitarbeitern ihren Beitrag zum Schutz vor der Ausbreitung des Corona-Virus zu leisten.

Quelle: VPI; Foto: Deuschte Bahn AG/Miguel Ferraz Araújo