Wie die Montagsausgabe der „Kölner Stadtanzeiger“ informierte, habe zu dem Zugunglück von Meerbusch eine Serie von Kommunikationspannen zwischen zwei Stellwerken geführt. Nach Recherchen der Zeitung hat der Fahrdienstleiter des Stellwerks in Meerbusch-Osterath seinem Kollegen an der Abzweigung Weißenberg auf dessen Anfrage eine falsche Information übermittelt: Der Gleisabschnitt, den der Regional-Express 7 von Köln nach Krefeld befahren wollte, sei frei. Das war ein Irrtum: In diesem Abschnitt stand zu diesem Zeitpunkt der Güterzug, auf den der Regional-Express wenig später auffuhr. Warum dem Fahrdienstleiter offenbar dieser Fehler unterlief, ermittelt die Bundesstelle für Eisenbahnunfall-Untersuchungen. Der Fahrdienstleiter in Weißenberg hat dann dem Regional-Express per Befehl die Freigabe erteilt, obwohl das Signal weiter auf Rot stand und es sich auf normalem Wege nicht umschalten ließ. Eine erneute Rückfrage bei seinem Kollegen hat es offenbar nicht gegeben.

Nach Informationen unserer Zeitung hatten die Fahrdienstleiter auf beiden Stellwerken relativ wenig Berufserfahrung. Das Unglück hätte nach Informationen der Zeitung wesentlich schlimmere Folgen haben können. Dass der Aufprall des Regional-Express auf den Güterzug vergleichsweise glimpflich ablief, liegt daran, dass der Güterzug kurz zuvor grünes Licht bekommen hatte und schon losgefahren war. So war der Zug nicht auf ein stehendes Hindernis aufgeprallt.