Die Corona-Krise trifft auch die Deutsche Bahn AG (DB AG) hart, die eine Grundversorgung aufrechterhalten musste, um die Mobilität der Bevölkerung zu gewährleisten – bei Einbußen von rund 90 Prozent bei den Fahrgastzahlen. Man rechnet mit einem wirtschaftlichen Schaden von 11 bis 13,5 Milliarden Euro. Der Bund will nun mit einem Milliarden schweren Paket gegensteuern: Mit einer Eigenkapitalerhöhung sollen etwa 80 Prozent der Schäden durch die Corona-Pandemie aufgefangen werden, also 6,9 bis 8,4 Milliarden Euro. Zudem soll die Verschuldungsgrenze (derzeit 25 Milliarden Euro) angehoben werden. Der Aufsichtsrat will am Freitag, 15. Mai, zusammenkommen.

Oliver Wolff, Hauptgeschäftsführer des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) sagt dazu „Grundsätzlich ist zu begrüßen, wenn Eigentümer die Kapitalbasis von Bahnunternehmen stärken. Der Bund trägt allerdings nicht nur für sein Unternehmen, sondern für die Gesamtbranche Verantwortung, darunter auch viele, die im Wettbewerb zur DB AG stehen. Wir brauchen rasche und durchgreifende Lösungen, um die gesamte Eisenbahnbranche in der Krise finanziell zu unterstützen. Zusätzliche Mittel, die der Bund nun zur Verfügung stellt, müssen allen Unternehmen zugutekommen, ob bundeseigen oder nicht.“

Wolff wiederholt in diesem Zusammenhang die gemeinsame Forderung der Branche nach einem Stabilitätsfond für den Schienengüterverkehr und einen Rettungsschirm für den Eisenbahnpersonenverkehr: „Die Eisenbahnbranche hat in der Krise Verantwortung übernommen, indem sie Verkehre aufrechterhält, die betriebswirtschaftlich aufgrund der gesunkenen Nachfrage kaum noch zu rechtfertigen, aber für die Gesamtgesellschaft wichtig und erwünscht sind. Um die Funktionsfähigkeit der Unternehmen nicht zu gefährden, ist nun ein Beitrag des Staates dringend erforderlich.“

Quellen: dpa, VDV; Foto: DB AG/Volker Emersleben