Erstmals seit über zwanzig Jahren sank letztes Jahr die Zahl der Lastwagenfahrten durch die Schweizer Alpen unter eine Million: 2016 ging deren Anzahl im Vergleich zum Vorjahr um 3,4 Prozent auf 975’000 zurück. Parallel dazu stieg der Marktanteil der Eisenbahn im alpenquerenden Güterverkehr auf 71 Prozent an und erreichte damit den höchsten Wert seit 2001, als mit der Leistungsabhängigen Schwerverkehrsabgabe (LSVA) und der schrittweisen Erhöhung der Gewichts-Limite auf 40 Tonnen neue Rahmenbedingungen geschaffen wurden.
Das Bundesamt für Verkehr (BAV) hat am 24. März 2017 den Bericht zum alpenquerenden Güterverkehr im Jahr 2016 veröffentlicht. Er zeigt, dass mit insgesamt 40,4 Millionen Tonnen (plus 3,7 Prozent) so viele Güter wie nie zuvor durch die Schweizer Alpen befördert wurden. Die Zunahme wurde von der Bahn bewältigt.
Die auf der Schiene transportierte Gütermenge wuchs auf rund 28,6 Millionen Tonnen (plus 6,4 Prozent). Damit setzte sich das seit 2012 laufende Wachstum fort. Grund dafür sind vor allem die Verbesserung der Wirtschaftslage in Deutschland, Italien und Europa generell, die vergleichsweise hohe Verfügbarkeit der Eisenbahninfrastruktur und die Fortführung der flankierenden Massnahmen zur Förderung der Verlagerung.
Das höchste Wachstum verzeichnete wie im Vorjahr die Lötschberg-Simplon-Eisenbahnachse. Die Gotthardachse spielte eine etwas weniger wichtige Rolle, unter anderem weil auf vielen Abschnitten Bauarbeiten zur Realisierung des 4-Meter-Korridors stattfanden. Der reguläre Betrieb im Gotthard-Basistunnel wurde erst im Dezember 2016 aufgenommen.