Die Europäische Kommission hat Frankreich und das Vereinigte Königreich förmlich aufgefordert, die EU-Vorschriften gegen überhöhte Wegeentgelte für Personen- und Güterzüge im Kanaltunnel einzuhalten. Die Kommission hat die beiden Länder ferner aufgefordert, die vollständige Unabhängigkeit der Regulierungsstelle zu gewährleisten und eine restriktive Nutzungsvereinbarung außer Kraft zu setzen, die derzeit bestimmten Zugbetreibern Kapazitäten reserviert. Die hohen Wegeentgelte werden über die Fahrkartenpreise auf die Fahrgäste abgewälzt, und Frachtunternehmen beschweren sich, dass sie es sich nicht leisten können, mehr Güter durch den Tunnel zu befördern – sodass diese auf der Straße bleiben und Staus und Umweltverschmutzung verursachen.

Siim Kallas, Vizepräsident der Europäischen Kommission, erklärte hierzu: „Die Kapazitäten des Kanaltunnels werden aufgrund dieser überhöhten Wegeentgelte nicht voll ausgeschöpft. Damit werden mehr Güter auf der Straße befördert anstatt auf der Schiene, für Frachtunternehmen und ihre Kunden fallen überhöhte Kosten an, und Fahrgäste müssen überteuerte Tickets kaufen. Das aktuelle System erstickt zudem das Wachstum im Eisenbahnsektor.“

(EU-Kommission)