Laut einem Bericht der TehranTimes gewährt die KfW (Kreditanstalt für Wiederaufbau) dem Iran einen Kredit in Höhe von 1,2 Milliarden Euro zur Finanzierung eines Eisenbahnprojekts.

Aus gut informierten Kreisen – einem Beamten der Iranischen Zentralbank, der nicht namentlich erwähnt werden wollte – hat die Zeitung erfahren, dass die KfW IPEX-Bank GmbH, eine hundertprozentige Tochtergesellschaft der KfW, mit den Geldern die Entwicklung der Eisenbahnstrecke von Tehran nach Mashhad unterstützen wird. Deutsche Banken hätten außerdem zugestimmt, die Finanzierung von Elektrizitätswerken mit Geldmitteln zu unterstützen.

Demzufolge wird mit der Finanzspritze höchstwahrscheinlich die Elektrifizierung der Tehran-Mashhad-Strecke vorangetrieben. Entsprechende Verträge wurden bereits im Januar 2016 mit der Siemens AG unterzeichnet.

Wie die TehranTimes weiter schreibt, hatte der Iran nach der Aufhebung der Sanktionen im Januar auf finanziellen Beistand für die Modernisierung der iranischen Eisenbahn gehofft. Europäische Großbanken fürchteten jedoch weitere Konflikte durch die noch bestehenden US-Sanktionen und seien deshalb weiterhin auf Distanz geblieben. Michael Tockuss von der Deutsch-Iranischen Handelskammer habe in einem Interview in London bestätigt, dass die Finanzierung in grundsätzlichen Dingen bereits vereinbart sei und kurz vor dem Abschluss stehe. Es sei der größte Kreditrahmen, den der Iran seit der Aufhebung der Sanktionen vor zehn Monaten erhalten habe.

Eine Anfrage des Privatbahn Magazins bei der KfW blieb bislang unbeantwortet.

UPDATE, 30.11.2016, 15:13 Uhr:

Die KfW teilte dem Privatbahn Magazin per E-Mail mit:
[…] Bezüglich Ihrer konkreten Frage bitten wir um Ihr Verständnis, dass wir weder Darlehen, Kreditlinien oder ähnliche Transaktionen innerhalb des Iran bestätigen können, noch – aufgrund des Bankgeheimnisses – in der Position sind, potenzielle Geschäfte oder Transaktionen, die sich noch in der Verhandlung befinden, zu kommentieren.