Konsolidierungsprozesse der globalen Schienenfahrzeugindustrie – CRRC weltweit führend
Fusionsabsichten wie die von Siemens und Alstom oder von General Electric (GE) und dem Bahnzulieferer Wabtec halten die Bahnbranche wie die Kartellbehörden in Atem. Dabei hatte sich von 2015 auf 2017 der Umsatzanteil der Top 10 im weltweiten Schienenfahrzeugbau sogar von 75% auf nur 70% in 2017 reduziert. Jetzt erreicht die Konsolidierungswelle ein neues Hoch.
Vorbehaltlich kartellrechtlicher Prüfungen stehen große Zusammenschlüsse in der Schienenfahrzeugbranche bevor, die die Herstellerlandschaft nachhaltig verändern dürften. Das Ziel der Fusion von Siemens/Alstom ist es, ein europäisches Gegengewicht zum weltweit dominierenden Hersteller CRRC zu schaffen. Allerdings sind die chinesischen Züge bis auf weniger bedeutende Ausnahmen noch nicht in Europa angekommen. Dies wird sich allerdings in Zukunft ändern, erwartet Maria Leenen, Geschäftsführerin der SCI Verkehr.
Die Unternehmen erhoffen sich von den Zusammenschlüssen vor allem Einsparungen bei Entwicklungs- und Zulassungskosten und sind bestrebt, ihre globale Marktpräsenz zu erhöhen. Dem wirken wachsende protektionistische Tendenzen entgegen.
Die Schienenfahrzeugindustrie hat in den letzten drei Jahren weltweit von einer dynamischen Nachfrage profitiert: Der Umsatz wuchs von rund 51 Mrd. EUR in 2015 auf 55 Mrd. EUR in 2017. Der größte Schienenfahrzeughersteller CRRC konnte seinen Umsatz mit Neufahrzeugen vor allem durch ein erfolgreiches Auslandsgeschäft von gut 17 auf 18,5 Mrd. EUR erhöhen. Zurzeit generiert CRRC im Neufahrzeuggeschäft mehr Umsatz als die fünf nächstgrößten Unternehmen zusammen. Da ist das Bestreben der europäischen Hersteller Siemens und Alstom nachvollziehbar, dieser Marktmacht gemeinsam begegnen zu wollen.
Bildquelle: SCI Verkehr GmbH
Der geplante Zusammenschluss von GE Transportation und Wabtec setzt auf die Verbreiterung der Marktpräsenz und auf eine vertikale Integration der Wertschöpfungsebenen Neufahrzeugproduktion und Komponentenherstellung.
Der Markt zeigt die Abhängigkeit der Schienenfahrzeughersteller von jeweils wenigen Kernmärkten. Es zeigen sich daher auch bei weniger spektakulären Konzentrationsvorhaben Bestrebungen zur geografischen Expansion. Dem oftmals treibenden Wunsch, die heimischen Fertigungskapazitäten zu füllen, stehen Forderungen zur lokalen Fertigung bei neuen Auslandsgeschäften sowie komplizierte Zulassungsverfahren gegenüber.
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Pressemeldung SCI Verkehr GmbH