Zwei Jahre im Krieg
Zwei Jahre ist es nun her, dass Russland einen Angriffskrieg gegen die Ukraine begann. Von Anfang an spielte die ukrainische Staatsbahn Ukrzaliznycja im überfallenen Land eine wichtige Bedeutung. Die Eisenbahner waren es, die trotz Schock und Bedrohung weiter ihre Arbeit verrichteten.
So wundert es nicht, dass sie auch anlässlich des traurigen zweiten Jahrestages für viele Persönlichkeiten den besten Weg darstellte, um nach Kiew zu reisen. Darunter war auch Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen, die der Ukraine weitere Unterstützung zusagte.
Von jeher wichtig, betont dieser Umstand die kritische Bedeutung für die Infrastruktur und Logistikkette, die die Eisenbahn inne hat. Nun mehr denn je: Evakuierung, Wiederaufbau – auch von Gleisen – und mehr stehen seit Kriegsbeginn an. Die Ukrzaliznycja erhöhte sogar die Transportmenge und –raten. Nicht nur zum Schutz der Ukraine, sondern auch, um in den Nachbarländern die Logistikkette aufrecht zu erhalten. Neben Millionen Tonnen Exportgetreide transportierte die Eisenbahn vor allem Kinder und Frauen, die das Land auf der Suche nach Sicherheit verließen. Auch die Zahl der Binnenflüchtlinge war hoch: Allein in den ersten zwei Monaten des Krieges hatte die Ukrzaliznycj etwa 4 Millionen Menschen, das sind etwa 10 Prozent der Bevölkerung der Ukraine, aus östliche in westliche Landesteile gebracht. Die Eisenbahn ist auch nach wie vor von großer Bedeutung für Hilfstransporte.
Möglich gemacht haben das die Männer und Frauen der Ukrzaliznycja. Doch damit wurde die Eisenbahn und ihre Infrastruktur auch zu einem bevorzugtem Ziel. Viele Brücken und Gleise sind gesprengt. Seit Kriegsbeginn haben zudem 601 Eisenbahner das höchste Opfer gebracht und ihr Leben gelassen.
Viel Fachwissen hat die Ukraine auch verlassen. Wie etwa Lena Kurilova aus Odessa, die als Wirtschaftsexpertin in der Verwaltung der ukrainischen Eisenbahn gearbeitet hat. Sie und andere haben mittlerweile einen Platz im deutschen Bahnsystem gefunden. Die Schiene verbindet Europa und die Eisenbahner halten zusammen!
In der Hoffnung, dass es keinen dritten Jahrestag unter Kriegsbedingungen geben wird
Dennis Tesch