Im Kampf gegen den Klimawandel kann der Kombinierte Verkehr ein starker Hebel sein. Was er leisten kann, wie er sich entwickelt und welche Rolle er in Zukunft spielen wird, darüber diskutieren mehrere Fachforen auf der transport logistic 2025.

Ob Straße oder Schiene, zahlreiche Baustellen behindern derzeit den Güterverkehr. Schienenkorridore werden saniert, Gleise und Anschlüsse reaktiviert. Die Aussichten sind gut, die Lage ist schwierig. Gleichzeitig verschärfen Klimawandel, Kostendruck und Personalmangel die Situation. Das Zusammenspiel aller Beteiligten im Kombinierten Verkehr (KV) verändert sich.

Experten diskutieren die Lage

Verbände, Medienhäuser und Organisationen sind Partner der transport logistic. Sie gestalten das Konferenzprogramm, in dem Nachhaltigkeit, Digitalisierung und Sicherheit zentrale Themen sind. Experten bringen auf die Bühne, was politisch, gesellschaftlich und wirtschaftlich notwendig ist. Der Kombinierte Verkehr hat Zukunft. In München diskutiert die Branche über Hemmnisse und Chancen, Trends und Entwicklungen, Technologien und sinnvolle Investitionen – kurz: über alles, was ein vernetzter und intermodaler Güterverkehr braucht.

Ohne Infrastruktur geht nichts

Ganz in der Nähe der Messe zeigt sich am Brenner, wie wichtig eine funktionierende Infrastruktur ist. Die Sanierung der Luegbrücke schränkt den alpenquerenden Güterverkehr ein. Ausweichrouten können den Verkehr nicht zu 100 Prozent aufnehmen. „Die Alpen bleiben das Nadelöhr: Jetzt mit neuen Ideen den Güterverkehr der nächsten Generation zwischen Österreich und Deutschland gestalten“ (05.06.2025, 10:00 – 11:00 Uhr, Forum A3). Chefredakteur Sebastian Reimann untersucht in einem DVZ-Forum Bausteine für die Verkehrsverlagerung und was jetzt zu tun ist. Dazu begrüßt er Georg Dettendorfer (Johann Dettendorfer Spedition), Christoph Grasl (ÖBB Rail Cargo Group) und Gühnter Wiesinger (LKW WALTER) auf dem Podium.

Straßen sind überlastet

Auf der Autobahn reiht sich Sattelzug an Sattelzug, rund 90 Prozent der Sattelauflieger sind nicht kranbar. Das muss kein Hindernis für die Verlagerung von Transporten auf die Schiene sein, sagt der Verband Deutscher Verkehrsunternehmen (VDV) e. V. und gibt Antworten auf die Frage „Wie können nichtkranbare Trailer auf der Schiene transportiert werden?“ (03.06.2025, 13:30 – 14:30 Uhr, Forum A3). Dr. Agnes Eiband vom Fraunhofer IML moderiert die Diskussion über erfolgreiche Lösungen. Mit dabei: Roman Noack (Helrom), Christoph Doerre (TX-Logistik) und Wilfried Klein (Roadraillink).

Schiene braucht Arbeitsfläche

Vor- und Nachbereitung von Zügen entlastet Schienenkapazitäten. Dafür braucht es Platz. Ein Bündnis aus Industrie- und Branchenvertretern setzt sich für mehr Serviceflächen und -gleise im Schienennetz ein. Auf der transport logistic bekommt der akute Mangel eine Bühne: Jeder Meter zählt – Fehlende Parkplätze auf der Schiene für den Schienengüterverkehr“ (04.06.2025, 11:30 – 12:30 Uhr, Forum Halle A3). Dr. Petra Seebauer vom LKZ Prien beleuchtet, wie fehlende Kapazitäten die Wettbewerbsfähigkeit und Innovationskraft des Schienengüterverkehrs einschränken. Mit Dr. Georg Lennarz (VDV), Peter Westenberger und Neele Wesseln (NEE – Netzwerk Europäischer Eisenbahnen e.V.) und Dr. Maximilian Altmann (ARS Altmann) diskutiert sie den Handlungsbedarf.

Zukunftsaussichten für KV

Wie Technologien und Entwicklungen das vernetzte und intermodale Zusammenspiel der Verkehrsträger beeinflussen, untersucht das Deutsche Verkehrsforum e. V. (DVF). Die Frage: „Reshaping Combined Transport: Wie heben wir den Kombinierten Verkehr auf ein neues Level?“ (04.06.2025, 10:00 – 11:00 Uhr, Halle A3 Stand 240). Michael Cordes (DVZ) diskutiert mit Unternehmen und Politik über Trends, Ansätze, Fähigkeiten und Rahmenbedingungen. Auf dem Podium sitzen die Unternehmen Mosolf, Ernst Frankenbach Spedition, Amazon Transportation Services, Kombiverkehr, die Strategieberatung Oliver Wyman und ein Vertreter der Politik.

Chancen nicht ungenutzt lassen

Der Schienengüterverkehr und insbesondere der Kombinierte Verkehr haben jetzt die Chance, sich neu aufzustellen. Mit dieser These gestaltet die DVV Media Group ein Forum, das von Chefredakteurin Dagmar Rees (Rail Business) moderiert wird. Die Digitalisierung kann die Integration der Schiene in Logistikkonzepte erleichtern. Dafür sind Investitionen notwendig. Was sich lohnt und wie sich Kundenbeziehungen verändern werden. Von menschlicher und künstlicher Intelligenz – Wie können wir den Schienengüterverkehr in der Logistikkette wettbewerbsfähiger machen? (04.06.2025, 11:30 – 12:30 Uhr, Forum Halle B1) mit Dr. Agnes Eiband (Fraunhofer IML), Arlene Bühler (DB Cargo), Pélagie Mepin-Köbel (Everysens) und Caroline Calmund (RheinCargo).

Schwerpunkt im Forum A3

Die transport logistic belegt in diesem Jahr zwölf Hallen plus Freigelände. Das Konferenzprogramm mit insgesamt 64 Slots findet in den Hallen B1, A1, A2 und A3 statt. Der Schienengüterverkehr spielt vor allem im Forum A3 mit mehreren Slots die Hauptrolle. Ein Besuch lohnt sich für alle, die sich für den Kombinierten Verkehr interessieren. Die Podiumsdiskussionen und Vorträge finden in deutscher oder englischer Sprache statt und werden simultan übersetzt. Informationen zum Konferenzprogramm und weiteren Sonderschauen wie Campus Plaza und Exhibitor Insights finden Sie hier: Programm und Highlights auf der transport logistic.

 

Quelle/Foto: Messe München

transport logistic 2025 – Internationale Fachmesse für Logistik, Mobilität, IT und Supply Chain Management
Termin: 2. bis 5. Juni 2025
Ort: Messe München, München, Bayern
Öffnungszeiten: Montag bis Mittwoch von 9:30 bis 18 Uhr, Donnerstag bis 16 Uhr
Tickets: Ticket kaufen oder Gutschein einlösen
Informationen: Weltleitmesse: Logistik, Mobilität, IT & SCM