Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) übt harte Kritik am Verhalten der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) und des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) auf dem Deutschen Juristentag in Hannover. Dort, in der Abteilung Arbeitsrecht, hatte der Arbeitgeberverband am Ende der zweitägigen Beratungen mit Unterstützung des DGB durchgesetzt, dass die übliche Abstimmung über Reformvorschläge von der Tagesordnung gestrichen wurde. Die Begründung: Die in Kürze zu erwartenden Gesetzesentscheidungen sollten nicht gestört werden. Damit verweigere sich der Deutsche Juristentag zum ersten Mal in seiner 70-jährigen Geschichte eigenen Reformideen, beklagt die GDL.

„Wie kann es denn sein, dass die gleichen Lobbyverbände, welche mit falschen Behauptungen ein Zerrbild unserer Gesellschaft produzieren und gut organisierten Gewerkschaften grundgesetzlich geschützte Freiheitsrechte mit fadenscheinigen Argumenten absprechen, nun auch noch die Rechtswissenschaft erniedrigen und sie gar beherrschen wollen?“, fragt der GDL-Vorsitzende Claus Weselsky.

(GDL)