Die Bahnkrise als Demokratieschaden – Harald Welzer im neuen Editorial
Die Deutsche Bahn steht als ein Symbol für den Vertrauensverlust in Staat und Gesellschaft. In unserem neuesten Editorial analysiert Harald Welzer die Krise der DB als ein wesentliches demokratisches Problem und warnt eindringlich vor den politischen und gesellschaftlichen Folgen.
„Die Deutsche Bahn hat mehr Schaden an der Demokratie angerichtet als echte Demokratiefeinde.“
Diese Aussage markiert den Kern von Welzers Perspektive. Die permanente Unzuverlässigkeit, Verspätungen und Ausfälle der DB sorgen dafür, dass die grundlegende Erwartung der Bürger, auf staatliche Daseinsvorsorge vertrauen zu können, massiv erschüttert wird. Welzer betont: „Die Ohnmacht gegenüber der Nichterbringung einer bezahlten Dienstleistung macht die Menschen nicht nur wütend – sie haben auch das zutreffende Gefühl, dass mit ihnen schlecht umgegangen wird.“
Vertrauen ein Grundpfeiler jeder Demokratie. Wenn dieser Pfeiler bröckelt, gerät das gesamte politische System unter Druck. Welzer fordert deshalb einen grundlegenden Wandel in Kultur, Haltung und Praxis der DB-Führung sowie ein neues Verantwortungsbewusstsein in der Politik.
Titelthema: Evelyn Palla und die Reformagenda
Wer die Entwicklungen um die DB verstehen will, kommt an einem weiteren Thema nicht vorbei: Evelyn Palla steht an der Spitze der Deutschen Bahn vor enormen Herausforderungen, auch aufgrund der bestehenden Machtgefüge in und um den Konzern. Auch die vom Verkehrsministerium vorgestellte Reformagenda wird kritisch durch Christian Böttger analysiert – inklusive der offenen Fragen um DB Cargo und Infrastruktur.
Unsere vollständige Ausgabe erscheint Donnerstag und liefert Ihnen vertiefte Einblicke, Interviews und Analysen, die die Dimensionen und Chancen der DB-Reform genau beleuchten.
